Qualität

Sozial-Holding Mönchengladbach kauft auf eigene Kosten sichere Einweg-Lanzetten

Weil der Sozial-Holding Mönchengladbach die erhöhten
Nadelstichverletzungen bei Pflegemitarbeitern
aufgefallen war, wurden bereits zum Jahresende 2018 für
alle Einrichtungen des Trägers
Einweg-Sicherheitslanzetten für die kapillare
Blutgewinnung zur Blutzuckermessungen gekauft.

- Einweg-Lanzetten sollen die Sicherheit der Mitarbeiter erhöhen. Die Kosten trägt die Sozial-Holding allerdings selbst. Foto: Adobe Stock/ thodonal

Die Kosten von rund 4500 Euro trägt die Sozial-Holding
Mönchengladbach allerdings selbst. Die
Blutzuckermessung erfolge nach individueller ärztlicher
Verordnung und die notwendigen Hilfsmittel würden vom
behandelnden Arzt des Bewohners verordnet und nicht
regelhaft als Material der Einrichtung vorgehalten. Sie
seien zudem nicht über die Pflegesätze, die die
Einrichtung erhält, refinanziert, heißt es in der
entsprechenden Presseinformation. In der ärztlichen
Verschreibung von Hilfsmittel zur Blutzuckermessung als
Behandlungsmaßnahmen gelte das Gebot des Kostenbudgets.
Dieses Gebot schließe nicht automatisch die
Rezeptierung ausschließlich sicherer Produkte ein. Die
Anwendung der bisher in den Einrichtungen rezeptierten
Stechhilfen zur kapillaren Blutgewinnung berge
allerdings ein Restrisiko der Nadelstichverletzung.

Gespräche mit der Berufsgenossenschaft und anderen
Trägerverbänden hätten gezeigt, dass die Problematik
bekannt ist. Das Thema sei bereits beim
Bundesgesundheitsministerium und dem
Pflegebevollmächtigten der Bundesregierung aktenkundig.
Die Sozial-Holding könne allerdings nicht darauf
warten, dass Verfahrens- und Zuständigkeitsfragen bei
Kostenträgern geklärt sind. So wurden sichere
Stechhilfen auf eigene Kosten angeschafft.