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Schutzbund kritisiert Besuchsverbote in Heimen wegen Norovirus

Eigenen Angaben zufolge erfährt der BIVA-Pflegeschutzbund aktuell bundesweit von pauschalen Besuchsverboten in Pflegeheimen wegen Infektionen wie dem Norovirus. Dies sei unverhältnismäßig, kritisiert der Schutzbund. Bei dieser ansteckenden Magen-Darm-Erkrankung seien „altbekannte Hygienemaßnahmen“ ausreichend.

der Vorsitzende des BIVA-Pflegeschutzbundes, Manfred Stegger
Foto: BIVA Manfred Stegger, Vorsitzender des BIVA-Pflegeschutzbundes, fordert, dass unverhältnismäßige Freiheitseinschränkungen von Heimbewohner:innen sofort unterbleiben.

„Das ist erneut eine unverhältnismäßige Einschränkung der Freiheitsrechte von Heimbewohnerinnen und -bewohnern, die sofort aufhören muss“, sagt Dr. Manfred Stegger, Vorsitzender des BIVA-Pflegeschutzbundes, und fordert einen vernünftigen und professionellen Umgang mit der Gefahr statt übertriebener Vorsicht. „Gerade zu Weihnachten müssen Besuche im Pflegeheim möglich sein, um eine erneute vollständige soziale Isolation der Bewohnerinnen und Bewohner zu verhindern.“

Der Schutzbund verweist darauf, dass seit Beginn der Corona-Pandemie Freiheitsrechte der Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen eingeschränkt wurden und werden. Aktuell erreichten die Organisation wieder verstärkt Anfragen von Betroffenen wegen unzulässiger Besuchsbeschränkungen, -verboten und Quarantäneanordnungen. Aber damit nicht genug: Derzeit verhängten Heimleitungen auch absolute Besuchsverbote wegen z.B. Infektionen mit dem Norovirus, obwohl es dafür allseits bekannte Hygienemaßnahmen gäbe, kritisiert der Schutzbund. „In der Vergangenheit haben Zimmerisolationen einzelner Betroffener und Hygienemaßnahmen auch ausgereicht“, stellt Stegger klar. „Das steht in keinem Verhältnis! Offenbar hat die Corona-Krise Grundrechtseinschränkungen und Bevormundung von Heimbewohnern salonfähig gemacht. Dagegen wehrt sich der BIVA-Pflegeschutzbund mit aller Kraft.“