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Schmerz-Experte: Personal im Heim nicht ausreichend qualifiziert
Die Versorgung von Patienten mit chronischen Schmerzen ist hierzulande teilweise mangelhaft. Oft ist auch das Personal in Pflegeheimen auf diesem Gebiet nicht ausreichend qualifiziert. Das kritisiert Sven Gottschling, Chefarzt am Zentrum für Palliativmedizin und Kinderschmerztherapie am Uniklinikum in Homburg.

Gottschlings Ansicht nach gibt es zu wenige Schmerztherapeuten. Es lohne sich wirtschaftlich oft nicht, sich als Schmerztherapeut niederzulassen, sagte er der Deutschen Presseagentur (dpa). Pro Quartal dürfen Schmerztherapeuten gerade einmal 300 Patienten behandeln. Auf einen Termin müssten Betroffene sechs bis neun Monate warten. Oft sei die Folge, dass sich die Patienten Tabletten verschreiben lassen oder sich Medikamente rezeptfrei aus der Apotheke holen. Dies sei aus Gottschlings Sicht eine "völlige Katastrophe", da die Arzneimittel die Organe massiv schädigen könnten. Defizite sieht Gottschling auch bei der mangelnden Qualifikation des Personals in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen.
Schwerkranke können in Deutschland künftig Cannabis auf Rezept verschrieben bekommen . Der Bundestag hat Anfang des Jahres einen entsprechenden Gesetzentwurf beschlossen – nach jahrelangen Debatten über das Thema. Die Krankenkassen müssen die Therapie mit getrockneten Cannabisblüten dann bezahlen.
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