Corona
Ruhrgebietskonferenz-Pflege: Chaos um neue Testverordnung
Die Ruhrgebietskonferenz-Pflege fürchtet, dass das Chaos um die neue Testverordnung und die Einführung einer Eigenbeteiligung zu einem Ansturm auf die Pflegeeinrichtungen führen wird.

„Uns reicht es, Herr Lauterbach. Pflegeheime sind keine Verwahranstalten! Diese Panikmache mit Blick auf die Corona-Sommerwelle raubt uns die letzte Motivation und macht den Menschen, die bei uns leben, Angst“, so drückt Ulrich Christofczik, Vorstand vom Christophoruswerk in Duisburg und Sprecher der Arbeitgeberinitiative Ruhrgebietskonferenz-Pflege seinen Ärger über die neuesten öffentlichen Äußerungen des Bundesgesundheitsministers aus.
Die Mittel für die von Lauterbach geforderten Tests in Altenheimen durch die neue Bundestestverordnung zum 1. Juli werden um fast 30% gekürzt. Die Ruhrgebietskonferenz-Pflege fürchtet, dass das Chaos um die neue Testverordnung und die Einführung einer Eigenbeteiligung zu einem Ansturm auf die Pflegeeinrichtungen führen wird. Der damit verbundene Aufwand kann aber seit dem 30.06. nicht mehr über den so Pflegerettungsschirm abgerechnet werden. Dieses Instrument wurde abgeschafft. Die Pflegearbeitgeber prangern an, dass gleichzeitig mit der Forderung nach Ausweitung der Zugangskontrollen die Mittel dafür vom Bundesgesundheitsministerium zusammengestrichen werden. „Wir fühlen uns nur noch verkohlt von dieser Bundesregierung“, spitzt Ulrich Christofczik weiter zu.
In den Einrichtungen und Diensten der Mitglieder aus der Ruhrgebietskonferenz-Pflege seien rund 98 % der Bewohner:innen durch eine Impfung geschützt und fast 99 % der Beschäftigten haben sich freiwillig immunisieren lassen. „Da fehlt uns schon lange von der Politik ein ernst gemeintes Dankeschön. Stattdessen werden wir mit der Debatte über weitere Kontrollen und Impflücken unter Generalverdacht gestellt. Seit März 2020 arbeiten wir am Limit, werden mit unsinnigen Bonuszahlungen, die mehr Bürokratie als Nutzen bringen, abgespeist und jetzt soll der Ausnahmezustand noch weiter verschärft werden“, formuliert Christofczik seine Kritik an der mangelnden Wertschätzung aus Berlin
Geradezu lächerlich erscheine für die Pflegearbeitgeber die Forderung von Minister Lauterbach, dass zukünftig in allen Einrichtungen Beauftragte für die Erstellung und Einhaltung von Hygieneregeln vorgehalten werden sollen. Christofczik: „Wir haben in der Corona-Pandemie viel dazugelernt und tun alles für den Schutz der Bewohner, die bei uns ein Leben mit Hilfe- und Unterstützungsbedarf führen wollen. Unsere Hygienebeauftragten machen einen tollen Job und würden sich darüber gerne mal mit Herrn Lauterbach austauschen.“
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