Corona

Rosenheim: Auffrischimpfungen noch kein Thema

In Abgrenzung zur Ankündigung des bayerischen Gesundheitsministeriums, wonach Auffrischungsimpfungen u.a. für Pflegeheimbewohner:innen ab sofort möglich sein sollen, hat sich das Impfzentrum in Rosenheim in Abstimmung mit Stadt und Landkreis vorerst gegen Drittimpfungen entschieden. Der bpa in Bayern kritisiert den Landkries für seine Entscheidung und fordert den zuständigen Landrat auf, umgehend sicherzustellen, dass die Pläne der Landesregierung für eine flächendeckende dritte Coronaimpfung der Bewohner:innn von stationären Pflegeeinrichtungen und Tagespflegen umgehend umgesetzt werden.

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Foto: AdobeStock_391284437 Das Impfzentrum Rosenheim hat sich in Abstimmung mit Stadt und Landkreis Rosenheim und dem Rosenheimer Gesundheitsamt dazu entschlossen, noch keine Auffrischungsimpfungen anzubieten.

Auf seiner Homepage veröffentlicht der Landkreis Rosenheim eine Pressemitteilung der Stadt Rosenheim, wonach die staatlichen Angebote für Auffrischungsimpfungen „nur ergänzend und vor allem mit mobilen Teams – zunächst für Pflegeeinrichtungen – angedacht“ seien. Insbesondere aufgrund „noch fehlender wissenschaftlicher Grundlagen“ habe sich das Impfzentrum Rosenheim in Abstimmung mit Stadt und Landkreis Rosenheim und dem Rosenheimer Gesundheitsamt dazu entschlossen, „noch keine Auffrischungsimpfungen anzubieten“. Die Stadt verweist in diesem Zusammenhang auf die „Fürsorgepflicht sowohl gegenüber den Impfärzten als auch den Bürgerinnen und Bürgern. Das Impfzentrum soll sich zunächst weiter auf Sonderimpfaktionen zur Erhöhung der allgemeinen Impfquote konzentrieren.“ Die weitere wissenschaftliche und rechtliche Entwicklung werde jedoch intensiv beobachtet, um Auffrischungsimpfungen bei einer entsprechenden Entscheidung der Ständigen Impfkommission (STIKO) dann ggf. auch kurzfristig anbieten zu können.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) machte am 20. August nach entsprechenden Meldungen seiner Mitgliedsunternehmen in der Region darauf aufmerksam, dass das Impfzentrum in Rosenheim den dortigen Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohnern die eigentlich geplante dritte Corona-Impfung verweigert. „Bayern will als erstes Bundesland landesweit mit den so wichtigen Auffrischungsimpfungen für die Bewohnerinnen und Bewohner und für die Beschäftigten in Pflegeeinrichtungen beginnen. Dann müssen auch alle Landkreise mitziehen. Die Meldungen in unseren Mitgliedseinrichtungen aus dem Landkreis Rosenheim sind deshalb sehr besorgniserregend“, sagt der bayerische bpa-Landesvorsitzende Kai A. Kasri. Er fordert den zuständigen Landrat auf, hier umgehend tätig zu werden und sicherzustellen, dass die Pläne der Landesregierung für eine flächendeckende dritte Coronaimpfung der Bewohnerinnen und Bewohner von stationären Pflegeeinrichtungen und Tagespflegen umgehend auch dort umgesetzt werden. „Das Vorgehen in Bayern ist landesweit gut durchdacht und vorgeplant. Nun darf es nicht an mangelnder Information oder Kooperationsbereitschaft in einzelnen Landkreisen scheitern“, so Kasri.