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Rentner können gewohnten Lebensstandard nicht halten
Rund die Hälfte der heute 55- bis 64-jährigen
Erwerbstätigen wird laut einer Studie als Rentner ihren
aktuellen Lebensstandard nicht halten können.

Auch wenn sie zusätzliche private Versicherungen
abgeschlossen haben, bleibt eine Versorgungslücke, wie
eine am Mittwoch (12.September 2018) in Berlin
vorgestellte Studie des Deutschen Instituts für
Wirtschaftsforschung (DIW) zeigt. Die Forscher gingen
bei ihren Berechnungen davon aus, dass die älteren
Arbeitnehmer bis zum durchschnittlichen
Rentenzugangsalter von 64 Jahren weiterarbeiten – und
ihre letzte berufliche Position beibehalten. Selbst bei
einem Einsatz des Privatvermögens trete noch bei jedem
Dritten eine Versorgungslücke auf.
Die Berliner Wissenschaftler fordern deshalb weitere
Rentenreformen: "Die Ergebnisse der Studie legen nahe,
dass das System der Alterssicherung weiter reformiert
werden müsste, damit mehr Menschen ihren Lebensstandard
auch im Alter halten können." An erster Stelle fordern
sie Änderungen an der gesetzlichen Rentenversicherung.
Konkret denken die Studienautoren an eine Abschaffung
der Beitragsbemessungsgrenze für die oberen
Einkommensgruppen. Nach aktueller Rechtslage müssen
Gutverdiener nur bis zu einer Grenze von knapp 7000
Euro im Monat Beiträge an die Rentenversicherung
zahlen. Außerdem empfehlen die Autoren,
Geringverdienern höhere Altersbezüge zu geben.
Wie aus der Studie weiter hervorgeht, gelingt es auch
mit dem Abschluss von privaten Versicherungen wie etwa
der Riester- oder der Rürup-Rente in der Regel nicht,
den gewohnten Lebensstandard zu halten. "Die
quantitative Relevanz dieser Versicherungen ist nicht
nennenswert", schreiben die Autoren.
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