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Pilotphase in Hannover und Braunschweig gestartet
Niedersachsen will künftig die Ergebnisse der kommunalen Lebensmittelkontrollen in Gaststätten, Fleischereien, Bäckereien und Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung wie Altenheimen transparent darstellen. Durch ein neues Hygienebarometer haben kontrollierte Betriebe die Möglichkeit, den Kunden ihre guten Ergebnisse als Aushang mitzuteilen und somit in eigener Sache zu werben. In einer jetzt gestarteten Pilotphase werden zunächst in den Städten Hannover und Braunschweig die Ergebnisse der behördlichen Kontrollen in anschaulicher Form kenntlich gemacht.

Niedersachsens Verbraucherschutzminister Christian Meyer (Grüne).
"Hygiene und Sauberkeit sind in unseren Unternehmen, die Lebensmittel anbieten, weit überwiegend auf einem guten Stand, und das kann durch das Hygienebarometer in Zukunft den Verbrauchern auch gezeigt werden", sagte Verbraucherschutzminister Christian Meyer (Foto) bei der Vorstellung der Initiative. Um die Ergebnisse der behördlichen Kontrollen in anschaulicher Form kenntlich zu machen, erhalten Gastronomiebetriebe, Bäckereien und Fleischereien, aber auch Einzelhandelsbetriebe und Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung im Rahmend der Pilotphase eine amtliche Hygienebeurteilung. Neben einfachen Noten in drei Bereichen gibt es eine Skala mit maximal 80 Hygienemangelpunkten, mit der sofort erkennbar sein soll, wie der Betrieb mit Blick auf Hygienemanagement und lebensmittelrechtliche Bestimmungen abgeschnitten hat. Der Aushang des neuen Barometers ist freiwillig. Durch die unterschiedliche Kontrollfrequenz bei den einzelnen Unternehmen kann es ohnehin zwei bis drei Jahre dauern, bis alle Betriebe ein Barometer bekommen, so das Verbraucherschutzministerium.
"Ziel des Hygienebarometers ist eine echte Werbung für die hohe Qualität des Verbraucherschutzes in den Betrieben", so Minister Meyer. "Anstatt durch teils unseriöse Internetbewertungen und Portale können die Betriebe nun Nachfragen der Kunden mit dem Ergebnis ihrer jüngsten Kontrolle beantworten." Nach der Auswertung einer Pilotphase von mehreren Monaten soll das Hygienebarometer landesweit eingeführt werden, und zwar noch 2017. "Wir begrüßen die Einführung des Hygienebarometers in Niedersachsen. Sie ist ein großer Schritt zu mehr Transparenz", sagte die Geschäftsführerin der Verbraucherzentrale Niedersachsen, Petra Kristandt. Seit vielen Jahren fordere die Verbraucherzentrale eine solche Kennzeichnung. "Die Hygienekennzeichnung sollte nach unserer Auffassung aber nach Abschluss der Testphase für alle Betriebe in Niedersachsen verpflichtend sein."
Getestet wird das Hygienebarometer in den Städten Hannover und Braunschweig. "Wir erwarten durch die Pilotphase, dass die Maßnahmen für die Praxis so effektiv wie möglich gestaltet werden können", sagte Dr. Christiane Mehl, Leiterin des Bereiches Gewerbe- und Veterinärangelegenheiten der Stadt Hannover. "So sammeln wir Erfahrungen, die bei der Einführung des Barometers für die anderen Lebensmittelüberwachungsbehörden in Niedersachsen, die Unternehmen und auch die Verbraucher hilfreich sein können. Wir nehmen die noch bestehenden Bedenken auf Seiten der Verbände sehr ernst. Die Pilotphase muss auch dazu dienen, den möglichen Mehraufwand für die Kommunen zu minimieren." Die Landeshauptstadt ist die größte Lebensmittelüberwachungsbehörde in Niedersachsen mit rund 7.500 zu kontrollierenden Unternehmen.
Das Hygienebarometer orientiert sich an der bundeseinheitlichen Risikobeurteilung von Lebensmittelbetrieben, die seit Jahren in den niedersächsischen Behörden der Lebensmittelüberwachung angewandt wird. Eine Beurteilung in Form des Hygienebarometers erhalten nur Betriebsarten mit mehr als 100 Betrieben in Niedersachsen, die Lebensmittel an Verbraucher abgeben. Die Gesamtbewertung nach Noten bezieht sich dabei auf folgende Bereiche: Verlässlichkeit der Einhaltung lebensmittelrechtlicher Bestimmungen, betriebliche Eigenkontrollen und Hygienemanagement. Die Grafik mit Angabe der Hygienemangelpunkte zeigt die Bewertung der kontrollierten Betriebsstätte im Vergleich zu den landesweiten Ergebnissen dieser Betriebskategorie.
Weitere Infos finden Sie hier.
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