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Pflegekräfte und ihre Probleme mit dem Pflegeprozess
Haben Sie schon umgestellt? Das Strukturmodell zur Entbürokratisierung der Pflegedokumentation scheint ein Erfolgsmodell zu sein. Mitarbeiter sind begeistert, genauso die verantwortlichen Leitungskräfte. Die Schreibarbeit wird weniger und es bleibt Zeit für den Pflegekunden. Doch wenn Defizite in der Fachlichkeit von Pflegekräften vorhanden sind oder organisatorische Strukturen nicht passen, tritt dies sehr schnell und deutlich zutage.

Mag es für Einrichtungen zuerst erschreckend sein, zeigt es sich doch unmittelbar als Chance: Gezielte Nachbesserungen führen zu raschen Erfolgen.
Wie sieht dies in der Praxis aus?
Als Multiplikatorin für das Strukturmodell begleite ich Einrichtungen bei der Implementierung der entbürokratisierten Pflegedokumentation. Neben zahlreiche Schulungen führe ich regelmäßig geplante Qualitätszirkel durch, bei denen ich direkt mit Pflegefachkräften arbeite. Die Treffen dauern nur 1 Stunde, sind jedoch sehr effektiv. Die Durchführung dieser Kurz-Workshops hat einen konkreten Grund: Innerhalb der Schulungen zeigte sich, dass Pflegekräfte oft mit dem Begriff des Pflegeprozesses nichts anzufangen wissen. Der Regelkreis des Pflegeprozesses ist zwar den meisten bekannt – die Mitarbeitenden sind jedoch häufig nicht in der Lage, diesen auf den praktischen Arbeitsalltag zu übertragen. Der "rote Faden" im Pflegeprozess ist nicht erkennbar. Handlungsstränge reißen ab. Kleine und große Evaluationszeiträume werden bunt durcheinandergemischt, die Übersicht geht verloren.
Jetzt ist konkrete Anleitung und Training notwendig. An Fallbeispielen aus der Arbeit wird der Pflegeprozess reflektiert, werden Schwachstellen analysiert. Dabei ist es wichtig, sehr wertschätzend vorzugehen und den Mitarbeitenden respektvoll zu begegnen. Denn sie wollen das Beste für die Pflegekunden. Was jedoch hervorgehoben werden muss ist, das gute Versorgung und Betreuung über alle Schichten und alle Beteiligten von zwei wesentlichen Aspekten abhängt: Gezielte und korrekte Dokumentation in allen Phasen sowie eine funktionierende Kommunikationsstruktur. Dabei sind auch Leitungskräfte stark gefordert. Sie müssen erkennen, welche Strukturen analysiert und nachgebessert werden müssen, damit Qualität nicht nur ein Zufallsprodukt ist.
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