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Pflegeethik Initiative kritisiert das Besuchsverbot
Im Zuge der Corona-Krise sind Besuche in vielen Pflegeeinrichtungen zum Schutz der Bewohner untersagt. Das stößt allerdings nicht überall auf Zuspruch. Adelheid von Stösser, Geschäftsführerin des Vereins Pflegeethik Initiative, bezeichnete das Besuchsverbot als hochgradig unangemessen.

Adelheid von Stösser spricht sich gegen ein striktes Besuchsverbot aus.
Foto: Pflegeethik Initiative
"Die Maßnahmen sind nicht nur unverhältnismäßig, sie sind unmenschlich. Wo und wann gab es in der Geschichte eine Zeit, in der schwerstkranken und sterbenden Menschen jeglicher Beistand durch Angehörige und Seelsorger versagt wurde?", so von Stösser.
Nach eigener Angabe erreichten sie täglich herzzerreißende Hilferufe von Angehörigen, die ihre Liebsten in den Pflegeeinrichtungen nicht besuchen dürften. "Aus christlichen, ethischen oder rein menschlichen Gründen müsste es eine Selbstverständlichkeit sein, dass Bewohner in besonderen Notlagen und während der Sterbephase von den nächsten Angehörigen begleitet werden dürfen", so von Stösser.
Bei den Vorgaben der Bundesländer handele es sich nicht um die gesetzliche Anordnung eines generellen Besuchsverbotes, sondern um Empfehlungen zur Einschränkung der Besuche sowie zur Kontrolle und Anweisung der Besucher. Das gäbe den Einrichtungen einen gewissen Spielraum, der mit Augenmaß und individuell sinnvoll zu nutzen sei, erklärte von Stösser.
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