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Patientenschützer: Risikogruppen nicht vergessen
In der Debatte über die Konsequenzen aus dem am 1. Juli vorgestellten Expertengutachten zu den bisherigen Corona-Schutzmaßnahmen hat die Deutsche Stiftung Patientenschutz davor gewarnt, vulnerable Gruppen zu vernachlässigen.

Stiftungsvorstand Eugen Brysch sagte am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur, in dem „Gezerre“ um aktuelle und künftige Maßnahmen komme der Schutz von hochbetagten, pflegebedürftigen und schwerstkranken Menschen unter die Räder. Allein die steigenden Corona-Ausbrüche in den rund 12 000 Pflegeheimen verlangten aber ein einheitliches und effizientes Vorgehen. Brysch forderte eine Konzentration der PCR-Testkapazitäten auf Pflegebedürftige, Angehörige und medizinisch-pflegerisches Personal. Auch böten Präventiv-Tests die Chance, das Virus zu stoppen, bevor es Hilfsbedürftige erreiche. Der Patientenschützer verlangte vom Bundesgesundheitsministerium ferner, jedem Pflegebedürftigen eine kostenlose Prüfung des Immunstatus anzubieten. Das Robert Koch-Institut solle Impfempfehlungen abgeben, die den Immunstatus berücksichtigen. Schließlich benötigten Altenheime bei Ketteninfektionen externe mobile Teams zur Unterstützung bei der Pflege.
Im aktuellen Wochenbericht hatte das RKI neben einem insgesamt anziehenden Infektionsgeschehen auch mehr Corona-Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen konstatiert. Am 1. Juli stellte eine Sachverständigenkommission ein Gutachten zur Bewertung bisheriger Corona-Maßnahmen vor. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) verhandeln derzeit über eine Neufassung des Infektionsschutzgesetzes.
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