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Oaktree verkauft Anteile der Pflegeheimkette Pflegen & Wohnen

Erst vor rund einem Jahr war
Hamburgs größter privater Pflegeheim-Betreiber Pflegen
& Wohnen an den US-Finanzinvestor Oaktree verkauft
worden.
Nun verkauft er Anteile an den
Wohnungskonzern Deutsche Wohnen, der damit in den
Hamburger Pflegemarkt einsteigt.

- Nach nur einem Jahr verkauft der Finanzinvestor Oaktree Anteile an der Pflegeheimkette "Pflegen & Wohnen". Stefan Yang/AdobeStock

Verschiedenen medienberichten zufolge könnte dies
bedeuten, dass Pflegen & Wohnen mittelfristig damit
wieder ganz den Besitzer wechselt. In einer ersten
Einschätzung zeigt sich die Gesundheitsbehörde
entspannt über die Enwicklung, berichtet beispielsweise
das Hamburg Journal. Denn schließlich gehöre dem
Wohnungskonzern 49 Prozent des Berliner
Pflegeheim-Betreibers Katharinenhof, der erst im April
drei Einrichtungen in Hamburg übernommen hat.

Mit Sorge betrachtet hingegen die gewerkschaft Verdi
das Geschehen.Der Käufer habe eindeutige
Profitinteressen. Dazu Sylvia Bühler, Mitglied im
ver.di-Bundesvorstand: "Der Verkauf beweist einmal
mehr, dass die Finanzinvestoren kein langfristiges
Interesse an der Altenpflege haben. Altenpflege braucht
aber Planungssicherheit und qualitativ hochwertige
Versorgung. Wenn es in erster Linie darum geht, den
Wert des Portfolios zu erhöhen, läuft etwas gewaltig
schief." Selten sei es so offensichtlich, dass es den
Investoren im Bereich der Altenpflege vor allem um
Immobiliengeschäfte und kurzfristige Profite gehe, wie
bei diesem Deal.

In ihrem Kerngeschäft – der Vermietung von Wohnungen –
habe sich die Deutsche Wohnen Verdi zufolge einen
zweifelhaften Ruf erarbeitet: Demnach dränge sie mit
steigenden Mieten und einer auf maximalen Gewinn
ausgerichtete Strategie Mieter/innen aus ihren
Wohnungen. Das Geschäftsjahr 2017 hat die
Immobiliengesellschaft mit einem Konzerngewinn von 1,8
Milliarden Euro abgeschlossen.

Gut für die Beschäftigten: Mit "Pflegen & Wohnen"
besteht bereits seit Jahren ein Tarif-vertrag, erst
kürzlich konnte die aktuelle Tarifrunde mit einer
deutlichen Gehaltserhöhung abgeschlossen werden.