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NRW: Heime sollen für Strom-Blackout vorsorgen

In Nordrhein-Westfalen werden Pflegeeinrichtungen dazu aufgefordert, sich auf einen flächendeckenden Stromausfall vorzubereiten. Das berichtet der Pflegeunternehmer Oliver Radermacher gegenüber care konkret und Altenheim. Zunächst hatte er die Aufforderung beim Berufs-Netzwerk LinkedIn publik gemacht.

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Foto: Münch-Stift-APZ GmbH Pflegeunternehmer Oliver Radermacher wurde aufgefordert, für einen Strom-Blackout vorzusorgen. Das wäre allerdings mit hohen Kosten verbunden.

Pflegeeinrichtungen seien von einer zuständigen Wohn- und Betreuungsaufsicht angeschrieben und Betreiber dazu aufgefordert worden, „für Ihre Wohn- und Betreuungsangebote rechtzeitig und mit eigenen Mitteln für einen eventuell flächendeckenden Stromausfall vorzusorgen“. Es seien Notstromaggregate und Treibstofftanks vorzuhalten, so Radermacher.

Finanzielle Mittel für Notstromaggregate oder alternative Wärmeversorgungen sowie deren Kraftstoff seien aber nicht vorhanden, berichtet der Pflegeunternehmer.
„Es ist hier weder den ausführenden Mitarbeitern:innen der Wohn- und Betreuungsaufsichten oder den Verhandler:innen ein Vorwurf zu machen. Sie können sich nur in dem derzeitigen Rahmen bewegen. Aber dieser Rahmen ist für diese Krise nicht ausgestattet. Daher muss jetzt dringend kurzfristig auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene ein Schulterschluss mit den Betreibern, die nicht weniger als die pflegerische Versorgung der Bürger sichern, erfolgen. Es braucht jetzt konkrete Zusagen und finanzielle Sicherheit“, fordert Radermacher.

Auch Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa hatte jüngst von sozialen Einrichtungen berichtet, die sich Gedanken über Notstromgeneratoren machten und darüber, was zu tun sei, wenn die Energieversorgung in einem Altenheim tatsächlich zwei Tage zusammenbreche. Lösungen müssten schnell gefunden werden, betonte sie. Schon das Liquiditätsproblem könne einen Träger in die Knie zwingen, da gemeinnützige Einrichtungen nur begrenzte Rücklagen haben könnten.