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Neues Begutachtungssystem soll 2019 kommen
Die Vorbereitungen für die Abschaffung der viel
kritisierten Pflegenoten im Sommer 2019 laufen. Im
Januar ist dafür ein erster Test des Prüfsystems
gestartet worden der bundesweit im gesamten Umfang nur
in Altenheimen der Caritas in der Diözese Münster
möglich war.

Hier wird seit 2011 im Projekt "Ergebnisqualität
Münster – EQMS" das neue Begutachtungssystem mit dem
Institut für Pflegewissenschaften (IPW) der Uni
Bielefeld erarbeitet, so dass genügend Daten vorliegen.
Es bildet die Grundlage für die entsprechenden
Regelungen im Pflegestärkungsgesetz II. Wurde bisher
die Pflegequalität vor allem über die Dokumentation
geprüft und nur wenige zufällig ausgewählte Bewohner
befragt, bezieht das neue System alle alten Menschen im
Heim ein und schaut auf deren gesundheitliche und
soziale Entwicklung während ihres Aufenthalts, heißt es
laut Pressemitteilung. Die Ergebnisse werden mit der
Gesamtheit der Heime verglichen. Ein
unterdurchschnittliches Abschneiden zeigt
Veränderungsbedarf auf. Damit sei ein ständiger Anreiz
zur Qualitätsverbesserung gegeben, der schon zwischen
den Wohngruppen innerhalb eines Heims möglich ist.
Rund 100 und damit fast die Hälfte aller Altenheime der
Caritas in der Diözese Münster haben sich an dem
Modellprojekt des Diözesancaritasverbandes beteiligt.
Dr. Wingenfeld als Leiter des IPW hat daraus mit seinem
Team das neue Begutachtungsverfahren entwickelt. Bis
zum Sommer wird er einen Regelvorschlag bei der
Bundesregierung einreichen, damit ein Jahr darauf
gestartet werden kann. "Sicherlich wird dies ein
Kraftakt", so Caritas-Projektleiterin Natalie Albert.
Denn rund 13 000 Senioreneinrichtungen bundesweit
müssen sich auf das neue System einstellen und
entsprechende Schulungen durchlaufen. Albert ist aus
den umfangreichen Erfahrungen sicher, dass sich der
Aufwand lohnen wird. Endlich gehe es nicht um die
Qualität der Dokumentation sondern um die tatsächliche
Pflegequalität. Auch der gerade abgeschlossene
Probelauf habe wieder gezeigt, dass das neue System die
Mitarbeiter in ihrer Fachlichkeit bestärke und von
ihnen wertschätzend wahrgenommen werde. Die Ergebnisse
sollen nach wie vor veröffentlicht werden, aber nicht
mehr in Form von Noten. Realistischer werden sie sein,
weil künftig schlechte Bewertungen nicht mehr durch
gute in anderen Arbeitsfeldern ausgeglichen werden
können, sagt Albert.
Schon bei der Vorstellung des 5.
MDS-Pflege-Qualitätsberichtes war das neue System
Thema.
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