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Muslime in Diakonie-Altenheimen tragen christliches Profil mit

Das christlich geprägte Profil von diakonischen
Einrichtungen wird einer Studie zufolge auch von
Beschäftigten muslimischen Glaubens und von
Konfessionslosen respektiert und unterstützt, sofern
kein Druck aufgebaut wird.

- Muslimische Beschäftigte haben weniger Berührungsängste gegenüber einem christlichen Arbeitsumfeld als Mitarbeiter ohne Konfession. Foto: Torben Höke/Archiv

Christliche wie nicht kirchlich gebundene Mitarbeitende
der Diakonie trügen Andachten, Tischgebete, christliche
Sterbe- und Trauerrituale mit, sagte Studienleiterin
Beate Hofmann vom Institut für Diakoniewissenschaft und
Diakonie-Management der Kirchlichen Hochschule
Wuppertal/Bethel am Donnerstag in Bielefeld.

Muslimische Beschäftigte haben demnach weniger
Berührungsängste gegenüber einem christlichen
Arbeitsumfeld als Mitarbeiter ohne Konfession.
Insgesamt ist der Studie zufolge die Bereitschaft zur
Beteiligung an christlichen Ritualen individuell
unterschiedlich. Während einige vorbehaltlos
teilnähmen, umgingen andere etwa das
Gottesdienstangebot. Entscheidend für die Akzeptanz
religiöser Praxis in den Einrichtungen sei vor allem
die Religiosität der Bewohner.

Die befragten Mitarbeiter erklärten, dass das
"Diakonische" für sie nicht auf die religiöse Praxis
beschränkt sei. Ihrer Ansicht nach machen ein
menschlicher Umgang unter den Kollegen, Achtsamkeit
gegenüber den Wünschen und Bedürfnissen der Bewohner
sowie die Präsenz von Diakonen, Seelsorgern und
Pfarrern eine evangelische Einrichtung aus. Auch eine
Abschiedskultur in Form von Sterbe- und Trauerritualen
spiele für sie ein wichtige Rolle.

Studienleiterin Beate Hofmann sieht in den diakonischen
Unternehmen Verbesserungsbedarf. Sie sollten
entsprechende Fortbildungen und Einführungstage für
nicht evangelische Beschäftigte anbieten, empfahl die
Theologin. Außerdem sollten die Träger kultursensible
Führungskräfte auswählen und unterstützen, der Religion
muslimischer Mitarbeiter sollte mehr Raum gegeben
werden.