Corona
Mobile Teams für dritte Impfung
Für bestimmte Gruppen schlägt das Bundesgesundheitsministerium Auffrischimpfungen gegen das Coronavirus ab September vor. Erste Studienergebnisse wiesen darauf hin, dass es bei ihnen zu einem verminderten oder schnell nachlassenden Schutz nach einer Impfung kommen könne, heißt es in dem Entwurf. „Dies gilt insbesondere für die Gruppe relevant immungeschwächter Patientinnen und Patienten sowie für Höchstbetagte und Pflegebedürftige.“

Die Länder sollen deshalb laut Entwurf mobile Impfteams unter anderem in Pflegeeinrichtungen schicken. Menschen mit einer Immunschwäche oder in häuslicher Pflege sollen demnach von ihren Ärzten eine Auffrischimpfung angeboten bekommen. Diese Impfungen sollen mit einem der beiden mRNA-Impfstoffe erfolgen, also mit den Mitteln von Biontech/Pfizer und Moderna.
Patientenschützer kritisieren den ihrer Einschätzung nach späten Start in die Planungen für die neue Kampagne. „Es steht zu befürchten, dass Bund und Länder die Planung für die wichtige Auffrischungskampagne verschlafen“, sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, der Deutsche Presse-Agentur. Die Politik müsse vorbereitet sein, wenn die Ständige Impfkommission (Stiko) grünes Licht gebe. Viele politische Entscheidungen könnten vorbereitet werden, „ohne dass die Stiko sagt, wo es langgeht.“ Bislang liegen der Stiko nach ihrer Einschätzung nicht die nötigen Daten vor, um Auffrischimpfungen gegen das Coronavirus für ältere Menschen in Deutschland zu empfehlen. Brysch sieht vor allem den Stand der Planungen für den künftigen Einsatz mobiler Impfteams kritisch. „Gebraucht werden aufsuchende Impfangebote in den 12 000 Pflegeheimen in Deutschland.“
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