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Mitarbeiter nicht 14 Tage in Quarantäne stellen

Könnte das auch für Altenheime gelten? Die Stadt und die Region Aachen weichen von den Empfehlungen des RKI zum Coronavirus ab, um den Betrieb von Krankenhäusern sicherzustellen. Bei einer Infektion in der Belegschaft auf einer Station werden Mitarbeiter ohne Krankheits-Symptome nicht mehr vorsorglich unter Quarantäne gestellt.

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Sollen wirklich im Infektionsfall auch alle Pflegemitarbeiter ohne Symptome 14 Tage in Quarantäne geschickt werden, wenn entsprechende Schutzvorrichtungen getroffen werden? Foto: ok-foto/AdobeStock

Das teilte die Stadt am Dienstag mit. Nach Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI) seien dagegen in einem solchen Fall alle Mitarbeiter in Quarantäne zu schicken. Zudem könnten zum Schutz besonders gefährdeter Patientengruppen Besuchsverbote erlassen werden. Über den Beschluss der Krisenstäbe sei das NRW-Gesundheitsministerium informiert, erklärte die Stadt.

Die bisherige Regelung könne ganze Stationen lahmlegen und perspektivisch sogar den Betrieb ganzer Krankenhäuser, begründeten die Krisenstäbe die Entscheidung. Nach einer auf das Coronavirus positiv getesteten Pflegekraft auf der Frühgeborenenstation hatte die Uniklinik den Krisenstäben die Folgen deutlich gemacht: Weil die Frau auf der Intensivstation Kontakt mit 45 Kräften hatte, hätten die nach RKI-Empfehlungen 14 Tage lang unter Quarantäne gestellt werden müssen. Damit wäre die Arbeit auf der Intensivstation zum Erliegen kommen, betonte die Klinik. 

Zuvor hatte der Kreis Heinsberg RKI-Empfehlungen für medizinisches Personal kritisiert. Landrat Stephan Pusch hatte Ausnahme-Regeln erwogen, um die medizinische Versorgung sicherzustellen. Nach den Vorschriften des RKI müsse medizinisches Personal nach Kontakt zu Infizierten 14 Tage in Quarantäne. Es sei nun die Frage, ob der Kreis abweichende Richtlinien herausgebe, wenn das Personal "keinerlei Symptome" zeige und "entsprechende Schutzvorrichtungen" getroffen würden, so Pusch.