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Marktentwicklung mit Potenzial

Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Schweinfurt hat für die Fachrichtung Hauswirtschaft an einem Projekttag kräftig die Werbetrommel gerührt, berichtet www.mainpost.de.

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Klaudia Schwarz (li.) vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) sieht in der Hauswirtschaft einen wachsenden Dienstleistungsmarkt. Foto: Katja Behringer

Putzen, kochen, waschen – und sonst? Auf ersteres werde das Berufsbild Hauswirtschaft leider reduziert, sagt Klaudia Schwarz vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) am Projekttag in der Behörde der Main-Post. Dort rührt man an diesem Tag die Werbetrommel für eine ganze Fachrichtung. Denn die hat mehr zu bieten, als viele meinen. Und stehe vor einer Marktentwicklung mit Potenzial, sagt Schwarz.

Private Haushalte, erklärt Schwarz, in denen 76 Prozent der unbezahlten Arbeit geleistet werde, verbrauchen 55 Prozent des Bruttosozialprodukts. Wer sie führe, trifft die Hälfte aller Kaufentscheidungen in Deutschland, dessen Gesellschaft sich immer mehr verändert. Genau darin sieht Schwarz einen Aspekt, warum der Beruf Hauswirtschafter/in immer wichtiger wird. Der Markt der Dienstleistung wächst: "2030 wird der Bevölkerungsanteil der Senioren bei 40 Prozent liegen." Das heißt für Schwarz: Diese Menschen brauchen Unterstützung, wenn sie solange wie möglich zuhause leben wollen. Ein wachsender Dienstleistungsmarkt, in dem Fachkräfte wie die Hauswirtschafterin oder die Dorfhelferin eingesetzt werden können. Aber, betont Schwarz: Die Politik müsse Standards etablieren und einfordern, damit diese Bereiche "nicht in prekären Beschäftigungsverhältnissen münden". Aktuell hätte jeder zehnte Haushalt eine Haushaltshilfe. Drei von vier seien nicht angemeldet. Ist der Rahmen gesetzt, hat der Markt der Dienstleistungen in privaten Haushalten viel Potenzial. Auch über das Pflegestärkungsgesetz, das die Abrechnung hauswirtschaftlicher Tätigkeiten nun möglich gemacht hat. Ein erster, wichtiger Schritt, sagt Schwarz.

Seit rund 40 Jahren bietet das AELF den Lehrgang Qualifizierung in der Hauswirtschaft an, den bisher rund 550 Teilnehmer absolviert haben. Eineinhalb Jahre werden sie einmal pro Woche in sechs Stunden fit gemacht in Theorie und Praxis. Am Ende können sie die Prüfung zur Hauswirtschafterin ablegen. Einer von drei Wegen zum Ausbildungsberuf, auf den sich aufbauen lässt. Viele Lehrgangsteilnehmerinnen hätten das gemacht, sagt Schwarz. Andere hätten den Lehrgang genutzt, um die eigene Haushaltsführung zu optimieren. Denn hier lerne man viel, was am Ende allen zugutekommt: ressourcenschonend und effizient zu haushalten, heißt es bei www.mainpost.de.