Corona

Lucha rechnet mit weiteren Corona-Toten in Pflegeheimen

Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manfred Lucha rechnet mit weiteren Corona-Toten in Pflegeheimen im Land. Solange es noch keine allgemeine Impfpflicht gäbe, würden sich einzelne Ausbrüche nicht komplett verhindern lassen, sagte der Grünen-Politiker am 17. Januar in einer Sondersitzung des Sozialausschusses des Landtags.

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Foto: Sozialministerium Baden-Württemberg Die Impfquote hänge auch von der Binnendynamik in den Einrichtungen ab, sagt Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manfred Lucha.

Trotz wohl milderer Verläufe der Omikron-Variante werde es auch zu weiteren Todesfällen kommen. Lucha rief in dem Zusammenhang erneut zur Impfung auf. Wenn Betreuer und Bewohner sich aber gegen eine Impfung entscheiden würden, sei das leider hinzunehmen, sagte der Minister. Es mangele nicht am Angebot. Die Impfquote hänge auch von der Binnendynamik in den Einrichtungen ab, sagte Lucha. Einige wenige Impfskeptiker in einem Heim könnten die Belegschaft aufwiegeln und Zweifel an der Impfung streuen.

Nach Corona-Ausbrüchen mit mindestens 14 Toten in zwei badischen Pflegeheimen hat Gesundheitsminister Manfred Lucha am Montag (17.1.) dem Sozialausschuss in einer Sondersitzung Rede und Antwort gestanden. Nach Angaben seines Sprechers war die Initiative für den Ausschuss vom Minister ausgegangen.

Bei einem Corona-Ausbruch in einem Rastatter Pflegeheim waren vor kurzem mindestens 13 Menschen gestorben. Keiner von ihnen hatte laut Landratsamt eine Auffrischungsimpfung. Manche seien keinmal, andere ein- oder zweimal geimpft gewesen. In Gaggenau war ein Bewohner an oder in Verbindung mit Corona gestorben. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums und des Landesgesundheitsamts vom 14.1. wurden seit Mitte Dezember 2021 in Baden-Württemberg 47 Corona-Ausbrüche mit insgesamt 501 Fällen aus Einrichtungen der stationären Altenpflege an das Landesgesundheitsamt übermittelt. 22 Bewohner seien am oder im Zusammenhang mit dem Virus gestorben.

Nach einer Auswertung des Landesgesundheitsamtes für das Sozialministerium hatte zum Jahresende jeder dritte Heimbewohner noch keine sogenannte Booster-Impfung. Da die Quote der zum dritten Mal Geimpften nur bei 68 Prozent lag, hatte Gesundheitsminister Lucha an die Einrichtungen appelliert, die Impfangebote besser zu nutzen.