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Lauterbach: Pflegekräfte in Heimen sollen impfen
Am Auftakt des neu gegründeten Veranstaltungsformats „Pflege-Forum“ der Johanniter am 22. August in Hannover nahm auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach als Diskutant teil. Beim Aspekt der Weiterentwicklung von Pflege und deren Kompetenzen sprach er sich u.a. auch dafür aus, dass Pflegekräfte in Pflegeheimen künftig Corona-Impfungen vornehmen dürfen.

Wie die Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ) online von dem Forum berichtet, will der Bundesgesundheitsminister die Kompetenzen des Pflegepersonals erweitern. „In Deutschland können die Fachkräfte viel, dürfen aber wenig. Sie sind sehr eingeschränkt in ihren Entscheidungen. Das soll sich ändern.“ Bereits im Herbst will Lauterbach in einem ersten Schritt dafür sorgen, dass Pflegekräfte in Altenheimen sowohl Corona-Impfungen als auch Corona-Medikamente verabreichen können. „Wenn MTAs oder Apotheker das können, können das Pflegekräfte auch“, zitiert die Zeitung den Minister. Bei der Medikamentengabe spricht sich Lauterbach vor allem für das Corona-Mittel Paxlovid aus, das in Altenheimen „zügig vom Personal verabreicht werden“ sollte bei einer Infektion.
Beim Johanniter-Pflege-Forum diskutierte Lauterbach mit Stephan Weil, Ministerpräsident des Landes Niedersachsen, Thomas Mähnert, Mitglied des Bundesvorstands der Johanniter-Unfall-Hilfe, Hannes Wendler, Mitglied des Landesvorstands der Johanniter in Niedersachsen/Bremen (NDS/B), Katalin Soppart, Geschäftsbereichsleiterin Soziale Dienste im Landesverband NDS/B, und weiteren Pflegeexpertinnen der Johanniter darüber, wie gesamtgesellschaftlich mit dem Thema Pflege umgegangen werden soll. Lauterbach betonte dabei grundsätzlich: “Pflege ist eine zentrale Aufgabe für die Gesellschaft und sollte auch entsprechend honoriert werden. Wir müssen mehr tun, um das Berufsbild attraktiver zu machen. Entbürokratisierung ist ein wichtiger Teil dessen.”
Niedersachsens Ministerpräsident Weil hob die regionalen Besonderheiten seines Bundeslandes hervor: “Pflege ist besonders in Niedersachsen ein wichtiges Thema. Als Flächenland, das überdurchschnittlich vom demografischen Wandel betroffen ist, wird zukünftig die Zahl der Pflegebedürftigen stark steigen. Daher wird Pflege in den kommenden Jahren der Maßstab sein, ob wir eine solidarische Gesellschaft bleiben.”
Thomas Mähnert, Mitglied des Bundesvorstands der Johanniter-Unfall-Hilfe, rückte in seinem Statement eine zentrale Forderung der Johanniter in den Mittelpunkt: “Pflege muss bedarfsgerecht dort stattfinden, wo Pflegebedürftige wohnen möchten – Zuhause, in besonderen Wohnformen oder stationär. Kommunen sollten daher stärker für regional notwendige und zielgerichtete Angebote sorgen sowie für deren Finanzierung. Nur durch die Vernetzung von Leistungserbringern, Unterstützern und Kostenträgern kann Pflege in Zukunft auch zuhause weiter ermöglicht werden.”
Anlässlich des 70-jährigen Jubiläums der Johanniter-Unfall-Hilfe gründen die Johanniter das Johanniter-Pflege-Forum. Mit diesem Format soll die Pflege als zentrales politisches und gesellschaftliches Thema wieder in den Fokus gerückt werden. Hannes Wendler, Mitglied des Landesvorstands der Johanniter in NDS/B sagt dazu: “Wir als Johanniter möchten Impulsgeber für eine neue Kommunikation mit der Politik sein und beginnen damit hier am Gründungsort der Johanniter in Hannover.”
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