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KDA-Impuls: Wohnen im Alter demokratisieren
Das Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) will einen gesamtgesellschaftlichen Diskurs zum Leben und Wohnen im Alter(n) anstoßen. Es stellt hierzu seinen Beitrag „Wohnen 6.0 – mehr Demokratie in der (institutionellen) Langzeitpflege“ vor. Auch aus Anlass der Pandemie sei ein gesellschaftlicher Diskurs erforderlich, wie eine menschenwürdige Versorgung bei Langzeitpflege zu gestalten sei.
Wieder Corona! Wieder Besuchs- und Ausgangsbeschränkungen, wieder Beschränkungen persönlicher Freiheiten, wieder Eingriffe in die Selbstbestimmungs- und Teilhabemöglichkeiten der Menschen in der Langzeitpflege? Diese Fragen stehen aktuell im Fokus, um den Gesundheitsschutz von Bewohnerinnen und Bewohnern zu gewährleisten. „Um langfristig aus dieser Endlosschleife herauszukommen, müssen wir die Pandemie zum Anlass für einen breiten gesellschaftlichen Diskurs nehmen, wie wir eine menschenwürdige Versorgung bei Langzeitpflege zukünftig gestalten sollten“ fordert Helmut Kneppe, Vorsitzender des KDA.
Es gehe um einen Auftrag an unser Gemeinwesen, das Recht auf Freiheit und Selbstbestimmung sowie das Recht auf Teilhabe in allen Lebensphasen und Lebenslagen zu sichern. Hierzu gehöre nicht nur, inklusive Strukturen zu schaffen und Menschen sozial einzubinden, sondern ihnen auch in allen Lebenslagen Mitentscheidung und Mitgestaltung zu ermöglichen. „Um dies zu gewährleisten, fordern wir eine ´Demokratisierung des Alter(n)s` und starten eine gesamtgesellschaftspolitische Initiative für mehr Demokratie in der Altenhilfe“ so Kneppe. Das KDA will mit der Initiative „Leben im Alter(n) 6.0“ dazu einen gesellschaftspolitischen Diskurs anstoßen und die Rolle, Integration und Akzeptanz alternder Menschen in und für unsere Gesellschaft weiterentwickeln.
Im Rahmen der Initiative sollen Beiträge aufzeigen, wie dies in verschiedenen Bereichen konkret gelingen kann. Als ersten Impuls stellt das KDA eine Veröffentlichung zum Bereich des Wohnens vor: „Wohnen 6.0 – mehr Demokratie in der (institutionellen) Langzeitpflege“. In diesem ersten Beitrag wird aufgezeigt, dass mehr demokratische Beteiligung auch für die Sorge hoch vulnerabler langzeitpflegebedürftiger Menschen gelten kann und muss. „Wollen wir den vielfältigen Funktionsstörungen in der Sorge begegnen, müssen wir die am Sorgegeschehen Beteiligten mehr fragen, wie der Weg zukünftig sein soll. Nur die Umsorgten können sagen, ob ihre Bedürfnisse erfüllt sind. Nur die Sorgenden können sagen, welche Rahmenbedingungen sie brauchen, um gut sorgen zu können. Gelingende Sorgebeziehungen brauchen daher nicht nur bessere Rahmenbedingungen für Sorgearbeit, sondern es ist ebenso wichtig, ihren direkten Einfluss auf die eigenen Sorgebeziehungen zu verbessern“ fordert Ursula Kremer-Preiß, Fachbereichsleitung für Wohnen und Quartiersgestaltung und Autorin des Beitrags “Wohnen 6.0 – mehr Demokratie in der (institutionellen) Langzeitpflege”. Der Beitrag „Wohnen 6.0“ versteht sich als „Think and to do Tank“ für mehr Eigenverantwortung aber auch mehr Mitentscheidung der Umsorgten und der Sorgenden in Pflegewohnsettings. Es wird im Buch u.a. aufgezeigt, wie Sorgeparlamente in Pflegewohnsettings arbeiten, wie das Konzept der „Unterstützten Entscheidungsfindung“ für eine Demokratisierung der Langzeitpflege fruchtbar eingesetzt werden kann, wie zivilgesellschaftliche Akteure aus dem Sozialraum als Advokaten demokratische Entscheidungsteilhabe sichern können, welche Chancen eine Demokratisierung der Arbeitsstrukturen bietet, um dem Pflexit zu begegnen.
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