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Jeder fünfte Antrag auf Pflegeleistungen scheitert
Seit Inkrafttreten der Pflegereform zu Jahresbeginn ist jeder fünfte Antragsteller leer ausgegangen. In den ersten fünf Monaten wurden von den Medizinischen Diensten der Krankenversicherungen 349.337 Erstgutachten erstellt, wie die Oldenburger "Nordwestzeitung" (Montag) berichtet.

Bei 70.106 Versicherten sei kein Pflegegrad festgestellt gestellt worden. Das gehe aus einer Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Anfrage der Linken-Fraktion hervor. Dem Bericht zufolge wurden knapp 90.000 Erstantragsteller (25,5 Prozent) in der Zeit von Januar bis Mai 2017 in Pflegegrad eins eingestuft. Sie haben damit Anspruch auf maximal 125 Euro pro Monat für Betreuungs- und Entlastungsleistungen. Vor Einführung der Reform waren 30 Prozent der Erstantragsteller abgelehnt worden.
Dennoch übte die Linken-Bundestagsfraktion Kritik: Da 45,6 Prozent durchfielen oder nur in Stufe eins landeten, bleibe jeder zweite Erstantragssteller ohne professionelle Pflegeleistungen. "Das hat mit Bedarfsdeckung nichts zu tun. Denn niemand beantragt Unterstützung ohne Not", sagte Sabine Zimmermann, die stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion. Sie forderte eine solidarische Pflegeversicherung, in die alle einzahlen. Nur dann könnte es höhere Leistungen für jeden geben.
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