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Insolvenz bei Diakonie Passau
Das Diakonische Werk Passau hat ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eingeleitet. Die Betreuungs- und Beratungsangebote werden fortgeführt, teilte die geschäftsführende Vorständin Sabine Aschenbrenner mit.

“Wir haben aber jetzt einen Punkt erreicht, an dem unsere zunehmend schwieriger werdende finanzielle und organisatorische Lage ein noch weitergreifendes Handeln erforderlich macht.” Mehrere Medien hatten zuvor berichtet. Die Gründe für die finanziellen Probleme sind demnach erhebliche Kostensteigerungen unter anderem infolge der Corona-Pandemie und des Ukraine-Kriegs.
Das Amtsgericht Passau habe dem Insolvenzantrag in Eigenverwaltung bereits stattgegeben, hieß es weiter. Ein erster Sanierungsplan liege vor, der nun zügig umgesetzt werden solle. Eine externe Beratungsfirma unterstütze dabei den Sozialträger. Die Diakonie Passau mit etwa 75 Mitarbeitenden unterhält unter anderem ambulante Pflegedienste, Wohngemeinschaften, einen sozialpsychiatrischen Dienst sowie verschiedene Beratungsstellen zum Beispiel für Flüchtlinge, Schuldner oder Familien. Der vorläufige Sachwalter Marc Zattler sagte laut Mitteilung: “Das Diakonische Werk Passau nutzt mit der Eigenverwaltung ein hochwirksames Sanierungsverfahren, das die Zukunft der diakonischen Dienste und Leistungen und somit auch die Arbeitsplätze weiter sichern soll.”
Das Verfahren auch als Chance begreifen
Das Problem der gestiegenen Kosten und des Personalmangels beschäftigt landauf, landab die sozialen Träger. “Das sind Dinge, die flächendeckend passieren”, sagte der Sprecher der Diakonie Bayern, Daniel Wagner, am Donnerstag in Nürnberg. Es sei in vielen Bereichen “fünf nach zwölf”.
Durch Schließung von Teilbereichen etwa in der Altenpflege fehlen den Einrichtungen Einnahmen, da sie Plätze nicht nutzen können. Zudem können vor allem einige Beratungsangebote nicht kostendeckend betrieben werden, wie etwa Schuldnerberatung. Man stehe mit allen Trägern in Kontakt und versuche zu unterstützen und zu begleiten, sagte Wagner. Insolvenz wie im Fall Passau klinge zwar im ersten Augenblick dramatisch, jedoch sei es ein Instrument, um sich zu sortieren und neu aufzustellen. Man begreife das Verfahren auch als Chance, um gestärkt daraus hervorzugehen. Die Versorgung der Menschen im Bereich der Diakonie Passau seien sichergestellt, auch die Arbeitsplätze seien sicher.
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