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In Niedersachsen entsteht ein Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft
Das Landwirtschaftsministerium plant ab 2019 ein neues "Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen" (ZEHN). Agrarministerin Barbara Otte-Kinast gab am 8. Juni in Nienburg den Startschuss bei einem ersten ganztägigen Netzwerktreffen.

"Hauswirtschaft ist viel mehr als Nährwerttabellen lesen und Suppe kochen", so Otte-Kinast, die selbst ausgebildete Hauswirtschaftsleiterin ist. Foto: Niedersächsisches Landwirtschaftsministerium
Dabei kamen etwa 100 Akteure zusammen, die sich bereits jetzt landesweit für die Wissensvermittlung in den Bereichen Ernährung, Hauswirtschaft, Alltagskompetenzen und Wertschätzung von Lebensmitteln engagieren.
"Es ist beeindruckend, was für ein großes Knowhow Niedersachsen auf diesem Feld hat. Dies gilt es zu bündeln, um gemeinsam die Schwerpunkte des Zentrums zu erarbeiten", betonte die Ministerin. "Hauswirtschaft ist viel mehr als Nährwerttabellen lesen und Suppe kochen", sagte Otte-Kinast, die selbst ausgebildete Hauswirtschaftsleiterin ist. Einerseits würden Grundkenntnisse über eine ökonomische und nachhaltig ausgerichtete Haushaltsführung (Stichwort Lebensmittelverschwendung) häufig fehlen. Andererseits nehmen ernährungsbedingte Krankheiten und Privatinsolvenzen zu. Wachsenden Bedarf sieht sie beispielsweise auch bei Senioren, die ohne hauswirtschaftliche Versorgung nicht mehr alleine zurechtkommen.
Dem demografischen und gesellschaftlichen Wandel stehen Berufsfelder gegenüber, die allgemein als nicht "sexy" gelten. Der klassische Beruf der Hauswirtschafterin genieße gesellschaftlich wenig Ansehen, erfülle aber viele der Erfordernisse bei den genannten Problemen, so Otte-Kinast. Das Image und die Attraktivität der hauswirtschaftlichen Berufe seien dringend zu verbessern, um wieder ausreichend neue Fachkräfte auszubilden. Sie freue sich deshalb, dass sich auch die Landwirtschaftskammer Niedersachsen als zuständiger Partner für die hauswirtschaftliche Berufsbildung beim ZEHN mitwirken wird.
Das Aufgabenspektrum des neuen ZEHN ist breit: Vom Aufbau eines Wissenspools über die gezielte Verbraucher-Kommunikation bis zur Stärkung des hauswirtschaftlichen Arbeitsmarktes mit Hilfe von Qualifizierungsmaßnahmen. Wie das auf Bundesebene aussieht, erläuterte beim Auftakttreffen Dr. Margareta Büning-Fesel als Leiterin des Bundeszentrums für Ernährung (BZfE). Andrea Seidl stellte das Kompetenzzentrum Hauswirtschaft in Bayern vor.
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