Corona
Hessen lehnt Corona-Reihentests in Altenheimen ab
Hessen lehnt Corona-Reihentests ohne konkreten Anlass in Altenheimen nach wie vor ab. "Wir werden mehr testen, aber mit Sinn und Verstand", sagte Sozialminister Kai Klose (Grüne) am 28. Mai im Landtag in Wiesbaden.

Hessens Sozialminister Kai Klose (Grüne) fürchtet eine trügerische Sicherheit, sollten Reihentests durchgeführt werden. Foto: Kai Klose/Julia Imhoff
Ein solcher Reihentest liefere nur eine Momentaufnahme – bereits wenige Tage später könnte ein negativ getesteter Mensch schon positiv sein. Mit Ausnahme des Saarlandes mache kein Bundesland solche Untersuchungen.
Die SPD-Fraktion forderte dagegen Corona-Reihentests in Pflege- und Gesundheitseinrichtungen. Es stünden ausreichend Test-Sets dafür zur Verfügung, sagte die gesundheitspolitische Sprecherin Daniela Sommer.
Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz hätten bereits angekündigt, Bewohner von Pflegeheimen verstärkt zu begutachten. "An dem Vorgehen könnte sich Hessen ein Beispiel nehmen", sagte Sommer. Die Pflege fühle sich vom Land allein gelassen. Reihentests in den Einrichtungen ermöglichten es auch, Infektionen bei Mitarbeitern frühzeitig zu erkennen und die entsprechenden Quarantänemaßnahmen zu treffen, um die anderen Teammitglieder und vor allem die Patienten zu schützen.
"Derartige Reihentests spiegeln eine trügerische Sicherheit vor", entgegnete Grünen-Gesundheitsexperte Marcus Bocklet. Dies könne dazu führen, dass Hygieneregeln vernachlässigt werden. "Anlasslose Tests ohne Konzept sind eine Verschwendung von Ressourcen und bringen uns im Kampf gegen die Pandemie nicht weiter."
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