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Heimstiftung spricht sich für befristete Arbeitserlaubnisse aus

Die Evangelische Heimstiftung kritisiert die mangelhafte und langwierige Bearbeitung der Arbeitserlaubnisse für Pflegekräfte aus dem Ausland. Abhilfe könnten zum Beispiel sofortige, auf sechs Monate befristete Arbeitserlaubnisse schaffen, eine einmalige Prüfung der Beschäftigungsbedingungen und insgesamt schnellere, einfachere Prozesse. Die Heimstiftung fordert das Land Baden-Württemberg auf, diese Möglichkeit zügig zu prüfen.

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Foto: AdobeStock/pressmaster Pflegekräften, die aus dem Ausland nach Deutschland kommen wollen, wird es durch die Bürokratie schwer gemacht, hier zu arbeiten.

Fachkräfte werden gerade in der Pflege dringend gesucht. Die Heimstiftung beschäftigt deshalb auch viele qualifizierte Kräfte aus dem Ausland. Doch oft würden Arbeitserlaubnisse erst viele Wochen nach Antragstellung und nur nach hartnäckigem Nachfragen erteilt, meldet das Unternehmen in einer aktuellen Pressemitteilung. Das frustriere Mitarbeitende und erschwere einen verlässlichen Dienstplan. Abhilfe könnten zum Beispiel sofortige, auf sechs Monate befristete Arbeitserlaubnisse schaffen, eine einmalige Prüfung der Beschäftigungsbedingungen und insgesamt schnellere, einfachere Prozesse. Die Heimstiftung fordert das Land auf, diese Möglichkeit zügig zu prüfen.

„Ohne gültige Arbeitserlaubnis können wir nicht beschäftigen und kein Gehalt auszahlen“, erklärt Hauptgeschäftsführer Bernhard Schneider, „wie sollen diese Menschen dann Miete zahlen, Essen kaufen usw.?“.

Die Evangelische Heimstiftung fordert das Land auf, die Prozesse zu beschleunigen. „Wir haben es oft mit überlasteten Ämtern, komplizierten Prozessen und Unmengen an Bürokratie zu tun“, sagt Schneider, „die Ausländerbehörde der Stadt braucht die Bestätigung der Bundesagentur für Arbeit und die wiederum Unterlagen von der Behörde, wenn dann noch jemand krankheits- oder urlaubsbedingt ausfällt vergehen Wochen und nichts passiert“. In Zeiten dramatischen Fachkräftemangels ist das verantwortungslos, findet die Heimstiftung. „Wann lernen die Ämter, nicht den Vorgang, sondern den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen?“, fragt sich Schneider, und macht zwei konkrete Vorschläge.
Erstens: eine vorläufige, zeitlich befristete Arbeitserlaubnis, vorbehaltlich erfolgreicher Abschlussprüfungen. „Damit ist der Druck raus, die Mitarbeitenden können arbeiten und die
Behörden können in Ruhe prüfen“, fasst Schneider zusammen. Zweitens: eine einmalige, übergreifende Prüfung der Beschäftigungsbedingungen.

 

Auch auf Bundesebene beschäftigt man sich mit dem Thema: Am 12. Oktober hat das Kabinett die neue Fachkräftestrategie mit einem Maßnahmenpaket beschlossen. Eine Vereinfachung des Verfahrens zur Erteilung der Arbeitserlaubnisse war jedoch nicht dabei.