Corona
Heimleitung nach Todesfällen: Situation „maximal anstrengend“
Nach drei Todesfällen in einem Pflegeheim im niedersächsischen Hildesheim hat die Heimleitung die Lage als sehr angespannt beschrieben. Die Situation sei “maximal anstrengend”, sagte Einrichtungsleiter Michael Ossenkopp am Samstag (18.12.) der Deutschen Presse-Agentur. Als Konsequenz des Corona-Ausbruchs steht ihm zufolge ein Wohnbereich mit 54 Plätzen unter Quarantäne.

Zuvor war bekanntgeworden, dass die Staatsanwaltschaft gegen eine frühere Mitarbeiterin der Einrichtung ermittelt, weil sie mit einem gefälschten Impfpass im Heim gearbeitet haben soll. Die 44-Jährige habe die Verwendung des gefälschten Impfpasses eingeräumt, sagte eine Sprecherin. Da im engen zeitlichen Zusammenhang drei mit dem Virus infizierte Bewohnerinnen starben, ermittelt die Anklagebehörde wegen des Anfangsverdachts auf Totschlag.
“Mit den Infektionen will sie nichts zu tun haben. Wir treffen sämtliche Maßnahmen, die dazu geeignet sind, um die Vorwürfe aufzuklären”, hieß es von der Staatsanwaltschaft. Einrichtungsleiter Ossenkopp hatte erklärt, dass die Alltagsbegleiterin fristlos entlassen worden sei. Nur durch eigene Nachforschung habe die Einrichtung die falschen Angaben der Frau erkannt.
Ins Rollen gekommen waren die Ermittlungen, weil das Heim, das sich in privater Trägerschaft befindet, zuvor Anzeige gegen die Mitarbeiterin gestellt hatte. Die Geschäftsführung hatte Verdacht geschöpft, dass der Impfausweis der intern als Impfgegnerin bekannten Frau gefälscht sein könnte. Die Ermittlungsbehörde muss nun herausfinden, ob die Pflegekraft trotz bestätigter Infektion im Dienst war und dadurch womöglich andere Menschen angesteckt hat.
Wann es weitere Erkenntnisse zu den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gibt, blieb am Samstag unklar. Weitere Infektionen von Bewohnern und auch Beschäftigten fordern die Pflegeeinrichtung laut Ossenkopp derzeit sehr.
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