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Heimbewohner sollen von Wohngeld-Reform profitieren
Die hohen Energiekosten bringen die sozialen Einrichtungen laut karitativen Trägern in große finanzielle Schwierigkeiten, sodass Diakonie und Deutsches Rotes Kreuz die Versorgung der Bedürftigen gefährdet sehen. Das Bundesgesundheitsministerium soll nun ein Maßnahmenpaket planen, um Kliniken und Pflegeeinrichtungen zu entlasten. Pflegeheimbewohner:innen, die die gestiegenen Eigenanteile nicht aus eigener Kraft finanzieren können, sollen nun von der Reform des Wohngeldes profitieren.

Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa begrüßte, dass mit der von der Bundesregierung in Angriff genommenen Ausweitung der Wohngeldansprüche auch für Menschen, die in Altenheimen leben, die Unterkunftskosten in den Heimen sozialstaatlich besser abgefedert werden sollen. „Die Wohngeldreform muss so gestaltet werden, dass das Wohngeld für die Menschen in Einrichtungen der Altenhilfe einfach zu beantragen und praxisgerecht bemessen ist“, betonte die Caritas-Präsidentin.
Der politische Handlungsbedarf in der Pflege sei damit aber nicht erledigt, es müssten weitere Schritte folgen. „Eine gute Lösung für die Pflege muss an mehreren Hebeln ansetzen. Wichtig wäre, dass der Bund die Kosten der medizinischen Behandlung von Pflegebedürftigen sowie die Ausbildungskosten, die derzeit über die Eigenanteile der Pflegebedürftigen zu finanzieren sind, übernimmt.“ Außerdem sollte der Bund einen Zuschuss an die Pflegeversicherung zahlen, um die Pflegeversicherung finanziell zu entlasten.
„Uns erreichen täglich Notsignale, dass unsere diakonischen Einrichtungen, wie Pflegeeinrichtungen und Kindergärten, aber auch Beratungsstellen und Betreuungsdienste, die explodierenden Betriebskosten nicht mehr bezahlen können und im schlimmsten Fall ihren Betrieb einstellen müssten“, sagte Diakonie-Präsident Ulrich Lilie dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Samstag).
DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt mahnte einen Rettungsschirm in Form eines Sonderfonds an, um eine angemessene Versorgung und Unterstützung sicherzustellen: „Die Einrichtungen und Dienste der Freien Wohlfahrtspflege sind systemrelevant, denn sie sind unverzichtbar für unsere Gesellschaft“, sagte sie dem RND.
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