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Heim baut Suchtstation aus

Die Station für suchtkranke Senioren im Pflegeheim St. Josefhaus in Düsseldorf soll ausgebaut werden. Künftig sollen dort 34 statt wie bisher 15 Betroffene betreut werden. Damit will die Caritas Düsseldorf, die die Einrichtung betreibt, auf die sich verändernden Bedarfe in diesem Bereich reagieren.

- In Zukunft werden neben der Alkohol- und Medikamenten-Sucht auch andere Formen der Abhängigkeit eine Rolle spielen, da auch die Konsumenten "härterer" Drogen alt werden.  Foto: Werner Krüper

"Wir müssen auch den Anforderungen gerecht werden, die auf uns zukommen", wird Margret Boeck von der Fachbereichsleitung für Pflege bei der Caritas Düsseldorf in der "NRZ" zitiert. Denn auch die Drogenszene, in der härtere illegale Substanden konsumiert werden, wird älter. Bisher war die Station des Düsselorfer Heims auf Menschen mit Alkoholsucht spezialisiert.

"Wir vermuten, dass Menschen die gerade im Alter oft vereinsamen, eher zu Mitteln greifen”, sagt Margret Boeck. "Die Menschen die mit ihrer Sucht zu uns kommen, sind oftmals schlecht ernährt, haben nur mangelnde Hygiene und sind verhaltensauffällig”, so Boeck. Deshalb seien sie nur schwer ins Altenheim zu vermitteln.

Die Bewohner müssen im St. Josefhaus nicht vollständig abstinent sein, jedoch wird der Konsum der Substanzen stark reduziert. Wenn alles gut läuft, können die Senioren nach drei bis vier Monaten in eine Nachsorgestation wechseln. "Die Menschen wollen dann ja auch meist bei uns in der Einrichtung bleiben”, sagt Boeck.

Erst vor kurzem hatte Verena Pfister von der BruderhausDiakonie in Reutlingen im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst darauf hingewiesen, dass eine Suchterkrankung oft selbst von den Pflegekräften übersehen oder übergangen würde.