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Haushaltshilfen verdienen mehr Wertschätzung

Obwohl sie dringend gebraucht werden, haben Putzkräfte in Deutschland ein Imageproblem, so das Ergebnis einer Studie. Arbeiten wie Fußböden wischen, Toiletten putzen oder Wäsche waschen werden von vielen zu wenig wertgeschätzt, heißt es bei RTL Online. "Die Gesellschaft hat noch nicht anerkannt, dass Arbeit im Haushalt ein ordentlicher Beruf ist", beklagt der Präsident des Berufsverbands Hauswirtschaft, Frank Wickert-Meuser.

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Frank-Wickert-Meuser, Präsident des Berufsverbands Hauswirtschaft: "Das bisschen Haushalt macht sich von allein - ist definitiv nicht zutreffend". Foto: Berufsverband Hauswirtschaft

Das Meinungsforschungsinstitut forsa hat im Auftrag der Bochumer Minijob-Zentrale eine repräsentative Umfrage durchgeführt und untersucht, ob Haushaltshilfen für die Deutschen immer noch Luxus sind oder schon Normalität. Die Beschäftigung von Haushaltshilfen ist heute alltäglicher als noch vor 20 Jahren. Diese Aussage unterstützen fast zwei Drittel der Befragten (62 Prozent). Haushaltshilfen werden somit immer mehr zur Normalität. Allerdings kam die repräsentative Umfrage auch zu diesem Ergebnis: Rund 70 Prozent der Befragten gaben an, dass Haushaltshilfen nur ein geringes Ansehen genießen. 73 Prozent waren der Meinung, dass Arbeiten im Haushalt viel zu schlecht bezahlt würden. 

Doch schlechte Bezahlung ist nicht das einzige, womit Reinigungskräfte zu kämpfen haben. Sie würden oft auch schlecht behandelt, meint Wickert-Meuser. Und das, obwohl sie einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leisten. "Das bisschen Haushalt macht sich von allein – ist definitiv nicht zutreffend", sagte der Präsident des Berufsverbands Hauswirtschaft.

Zudem waren elf Prozent der Männer und 22 Prozent der Frauen in der Umfrage überzeugt davon, dass sie hauswirtschaftliche Tätigkeiten selber besser erledigen könnten als jede Haushaltshilfe. Jeder Zweite hält die Beschäftigung einer Putzhilfe für Luxus.

Doch die Zahl der angemeldeten Minijobber in Privathaushalten steigt. Denn immer mehr Menschen können oder wollen nicht mehr selber putzen. Zwölf Prozent aller Haushalte in Deutschland beschäftigen eine Haushaltshilfe. Gerade Berufstätige und Ältere sind häufig darauf angewiesen. Vor allem die älteren Befragten (60 Jahre und älter) sehen die helfenden Hände als etwas ganz Alltägliches an (57 Prozent). "Setzt sich die Entwicklung unserer Gesellschaft fort, werden Haushaltshilfen in Zukunft nicht nur alltäglich, sondern unverzichtbar sein", erklärte Heinz-Günter Held, Geschäftsführer der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See. Mittlerweile ist es in manchen Regionen richtig schwierig, überhaupt noch Putzhilfen zu finden.

Und ein kleines bisschen Hoffnung, dass sich das Image der Putzkräfte langsam verbessert, gibt es auch. Immerhin meinten 51 Prozent der Befragten, dass das Ansehen von Haushaltshilfen in den letzten 20 Jahren insgesamt gestiegen ist, berichtet RTL Online.