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Gemeinsam statt einsam

Zentrale Themen der Hauswirtschaft nahm eine Fachtagung unter dem Motto "Gemeinsam statt einsam" in den Blick, die von den Verbänden zum zweiten Mal unter dem Dach der Landesarbeitsgemeinschaft Hauswirtschaft Baden-Württemberg e.V. (LAG) veranstaltet wurde. 240 Teilnehmende waren der Einladung Ende Juni nach Stuttgart gefolgt und ließen sich von den zahlreichen Referenten inspirieren.

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(v.li.): Ursula Schukraft, Mitglied im Vorstand der LAG, Hauswirtschaftsrat-Präsidentin Dorothea Simpfendörfer, Schirmherr Manne Lucha und Cornelia Schwab, LAG-Vorsitzende. Foto: Robert Baumann/rhw management

Schirmherr der Tagung war Manne Lucha (MdL), Minister für Soziales und Integration. Er betonte in seinem Grußwort, dass sich sein Haus der Rolle der Hauswirtschaft und der hauswirtschaftlichen Berufsbildung in seinem Wirkungsbereich bewusst ist und an vielen Stellen die entsprechenden Weichen gestellt hat, sei es durch die Heimpersonalverordnung oder die qualifizierte Erbringung von Entlastungsleistungen nach dem Pflegestärkungsgesetz. Die LAG könne sich auch weiterhin der Unterstützung seines Hauses gewiss sein.

"An uns geht kein Weg vorbei! Das muss Motto in jedem Betrieb sein", ermutigte Anette Sauer, Landesbezirksfrauensekretärin bei ver.di, die Teilnehmenden, ihre Ziele mit Kraft, Mut und Ausdauer zu verfolgen. Dazu gehöre, sich seines eigenen Könnens bewusst zu sein und sich auf dieser Basis im Betrieb und nach außen zu vernetzen. Auf Verbandsebene begrüßte sie die Gründung des Dachverbundes, mit dem ein wichtiger Schritt getan sei, um der Hauswirtschaft Gehör zu verschaffen.

Dass Nachhaltigkeit und Inklusion Themen seien, die die Hauswirtschaft schon immer im Blick habe und nach außen hin viel mehr besetzen müsse, stellte Elisabeth Leicht-Eckardt, Professorin für Haushaltswissenschaften an der Hochschule Osnabrück, klar. "Gemeinsam statt einsam" müsse für die Einrichtung nach innen und außen gelten, aber auch für die Profession. Daher begrüßt sie das SAHGE-Modell von Prof. Dr. Meier-Gräwe, dass das Gemeinsame der Gesundheits- und hauswirtschaftlichen Berufe in den Blick nimmt. "Und reden Sie darüber, dass Pflege ohne Hauswirtschaft nicht arbeiten kann", gab sie den Zuhörern mit auf den Weg.

Wie kann ich meine Mitarbeitenden fördern und stärken? Zu diesem Thema gab Ute Krützmann, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fachhochschule Münster, den Teilnehmenden wichtige Impulse. Ein guter Ansatz sei es, auf das eigene Berufsleben zu schauen und zu überlegen, an welcher Stelle Voraussetzungen für persönliches Wachstum gegeben waren. In der Rolle als Führungskraft sei es wichtig damit zu beginnen, die Kompetenzen der Mitarbeitenden anzuerkennen und Talente zu identifizieren. Sinnvoll sei es zum Beispiel, gemeinsam über alle Hierarchieebenen zum Mittagessen zu gehen, meinte die Referentin. Und sie empfiehlt, Mitarbeitende in Sitzungen mitzunehmen. So erhalten sie Einblicke in persönliches Wissen und werden integriert.

Dorothea Simpfendörfer, Präsidentin des Deutschen Hauswirtschaftsrates, stellte in ihrem Grußwort heraus, welche Stellung die Hauswirtschaft in Baden-Württemberg im Vergleich zu den anderen Bundesländern hat – auf die die hauswirtschaftlichen Akteure in anderen Bundesländern neidisch schauen. So wurde von hier aus ja auch die sog. Verbleibstudie initiiert, und die Zahl der Ausbildungsplätze nimmt in Baden-Württemberg als einzigem Bundesland zu. "Jetzt fehlt nur noch ein Kompetenzzentrum für Hauswirtschaft", appellierte sie an den Minister. Dann warb sie unter dem Motto "Schluss mit dem Einzelaktionismus" für das Projekt eines gemeinsamen Hauswirtschaftskongresses am 23. und 24. September 2019 in Berlin. Fünf große Verbände zeichnen für diese Veranstaltung verantwortlich. (Beate Imhoff-Gildein)