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Frankreichs Regierung startet Untersuchungen gegen Heimbetreiber Orpea
Angesichts gravierender Vorwürfe gegen den Pflegekonzern Orpea will Frankreichs Regierung Klarheit schaffen. Man leite zwei Untersuchungsverfahren gegen den Betreiber u.a. von Pflegeheimen ein, schrieb die für Senioren zuständige Ministerin Brigitte Bourguignon am Dienstag auf Twitter nach einem Treffen mit Verantwortlichen des Unternehmens.

Die regionalen Gesundheitsbehörden sollten nun alle Einrichtungen des Konzerns unter die Lupe nehmen. Auch die Finanzen würden geprüft.
Vergangene Woche war in Frankreich beim Verlag Fayard das Enthüllungsbuch „Les Fossoyeurs“ (auf Deutsch: Die Totengräber) des Journalisten Victor Castanet erschienen. In dem Buch beschuldigt Castanet Orpea unter anderem, medizinische Betreuung, Hygieneprodukte und Essen der Altenheimbewohner zu rationieren, um mehr Profit zu generieren. Über Ausschnitte des Buchs berichtete die Zeitung „Le Monde“ bereits vorab, das Unternehmen wies die Anschuldigungen in einer Mitteilung als unverschämte Lügen zurück.
Später teilte es dann mit, die Vorwürfe ernst zu nehmen und unabhängige Untersuchungen eingeleitet zu haben. Am Wochenende trennte sich der Konzern, der weltweit mehr als 1150 Einrichtungen betreibt, dann von seinem Geschäftsführer.
Bourguignon kündigte ebenfalls an, mit konkreten Schritten bald für verstärkte Kontrollen und mehr Transparenz in Altersheimen sorgen zu wollen.
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