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Flächendeckende Fehl- und Unterversorgung

Wie der Innovationsreport der Techniker
Krankenkasse
zeigt, bekommen TK-Versicherte,
die demenziell erkrankt sind nur selten Medikamente zur
Behandlung der Erkrankung (Antidementiva), dafür häufig
ausschließlich Beruhigungsmittel (Antipsychotika).

- Menschen, die an Alzheimer erkrankt sind, bekommen häufig gar keine Medikamente oder nur Beruhigungsmittel, so der TK-Report. Foto: Adobe Stock/ CHW

Insgesamt bekommen nur 14 Prozent der
TK-Versicherten mit Demenz ausschließlich ein
Antidementivum. Neun Prozent werden sowohl mit
einem Antidementivum als auch einem Beruhigungsmittel
behandelt. Rund ein Viertel erhält dagegen
ausschließlich ein Antipsychotikum. Die Hälfte der
Patienten bleibt unbehandelt. Auch wenn die momentan
verfügbaren Medikamente gegen die Alzheimer-Demenz das
Fortschreiten der Krankheit nur verlangsamen, sollten
die Betroffenen damit versorgt werden, heißt es laut
Report.

"Die gravierende Fehlversorgung mit Beruhigungsmitteln
und die gleichzeitige Unterversorgung mit Antidementiva
lässt sich nicht mit den medizinischen Leitlinien
erklären. Im Gegenteil: Hier liegt der Verdacht nahe,
dass demente Menschen einfach ruhiggestellt werden,
statt sie richtig zu behandeln", so Professor Gerd
Glaeske, von der Universität Bremen, die den Report
gemeinsam mit der TK veröffentlicht haben.

Ausgewertet wurden Routinedaten der TK aus den Jahren
2015 bis 2017.