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Fachkräftesicherung bleibt langfristige Aufgabe

Das Bundeskabinett hat den Fortschrittsbericht zum Fachkräftekonzept der Bundesregierung verabschiedet. Bei der Fachkräftesicherung für den Arbeitsort Deutschland sei man "gut vorangekommen", bilanzierte Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles. Die Herausforderung bleibe aber "riesengroß".

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Foto: AdobeStock_MH

Als Grundlage für vielfältige Maßnahmen und Initiativen im Bereich der Fachkräftesicherung – ein auch für die Hauswirtschaft zunehmend brisanter werdendes Thema – hatte die Bundesregierung 2011 ein umfassendes Konzept verabschiedet. Es folgt dem Leitgedanken, dass zur Fachkräftesicherung alle inländischen Erwerbspotenziale bestmöglich auszuschöpfen sind und der Arbeitsort Deutschland auch für Fachkräfte aus dem Ausland attraktiv bleiben muss. Dazu wurden fünf Sicherungspfade definiert. Durch Aktivierung und Beschäftigungssicherung, eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Bildungschancen für alle von Anfang an, Qualifizierung mittels Aus- und Weiterbildung, sowie Integration und qualifizierte Zuwanderung soll die in Deutschland vorhandene Fachkräftebasis gesichert und verbreitert werden. Mit dem nun vorliegenden Fortschrittsbericht wird Bilanz über das Erreichte gezogen. "Um weiter Wohlstand und Wachstum in Deutschland zu ermöglichen, müssen wir alle Erwerbstätigen dabei unterstützen, mit den Veränderungen und neuen Anforderungen in der Arbeitswelt umzugehen", sagte Ministerin Nahles. "Wir brauchen gleiche Chancen für alle – mit dem Chancenkonto für Erwerbstätige: Alle sollen unabhängig vom Geldbeutel ein Guthaben bekommen, das sie investieren können – in sich selbst. Der Fortschrittsbericht ist eine Mahnung zum Handeln. Aussitzen ist nicht. Stillstand und Nichtstun sind in Anbetracht des Wandels der Arbeit der Zukunft grob fahrlässig. Ich habe Vorschläge auf den Tisch gelegt, wie wir mit innovativen Mitteln vorausschauend handeln können. Das erfordert gemeinsame Anstrengung aller Akteure – jetzt!"   

Neben den Entwicklungen und Fortschritten auf den fünf 2011 definierten Sicherungspfaden der Fachkräftesicherung benennt der aktuelle Fortschrittsbericht auch detailliert die Herausforderungen und den Handlungsbedarf in der nahen und weiteren Zukunft.

Zentrale Entwicklungen:

  • hohe Dynamik des digitalen Strukturwandels und demografisch bedingter Trend zu einem Arbeitnehmermarkt mit regionaler und branchenspezifischer Ausprägung
  • stetig steigende Erwerbstätigenquoten, kontinuierlich weniger Arbeitslosigkeit
  • Deutschland übertrifft alle zentralen EU2020Ziele im Bereich der Beschäftigung
  • sprunghafter Anstieg der Studienanfängerquoten auf inzwischen gut 55 Prozent
  • große Veränderungen auf dem Feld der Zuwanderung; einerseits fluchtbedingt, andererseits im Rahmen der Arbeitnehmerfreizügigkeit bedingt durch den robusten deutschen Arbeitsmarkt

Zentrale Herausforderungen:

  • weitere und gesteigerte Anstrengungen für mehr vollwertige und nachhaltige Frauenerwerbstätigkeit
  • deutlich auszubauende Investitionen in Bildung und Weiterbildung inklusive lebenslange, berufsbegleitende Qualifizierung und verstärkte Förderung Geringqualifizierter verstetigte und verstärkte Steuerung sowie umfassende Begleitung der Fachkräftezuwanderung
  • stärkere politische und gesamtgesellschaftliche Anstrengungen, um die Kompetenzen und Qualifikationen der Erwerbstätigen kontinuierlich der veränderten Nachfrage, insbesondere dem digitalen Wandel anzupassen

Zusammen mit dem Fortschrittsbericht wird diesmal auch eine vom BMAS in Auftrag gegebene Studie vorgelegt. Dieses "Lagebild zu zukünftigen Qualifikationsbedarfen" finden Sie ebenso wie den Fortschrittsbericht jeweils im pdf-Format auf www.bmas.de.