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Expertin fordert „Hauswirtschaftsführerschein“ für Schüler

Die Osnabrücker Ernährungsexpertin Elisabeth Leicht-Eckardt hat einen "Hauswirtschaftsführerschein" für Schüler gefordert. Junge Menschen brächten heutzutage kaum noch hauswirtschaftliche Kompetenzen von zu Hause mit, sagte Leicht-Eckardt der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Wie man vernünftig einkauft, mit frischen Zutaten kocht, wäscht, die Wohnung sauber hält, ein Haushaltsbuch führt – das weiß kaum ein Jugendlicher."

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Haushaltsführung ist eine Form von modernem Management. Foto: Adobe Stock/Elnur

Wenn die jungen Menschen dann einen eigenen Haushalt führen müssten, gehe – auch finanziell – vieles schief, sagte die Professorin für Haushalts- und Wohnökologie. Deshalb halte sie es für sinnvoll, dass Schüler an jeder Schulform zumindest auf der Ebene von Profilfächern oder Arbeitsgemeinschaften einen Hauswirtschaftsführerschein oder ähnliches erwerben könnten. "Haushaltsführung ist eine Form von modernem Management – besonders wenn man begrenzte Ressourcen hat."

Leicht-Eckardt mahnte darüber hinaus eine bessere Vernetzung von Pflege und Hauswirtschaft im ambulanten Bereich an. Viele alte Menschen kämen mit ihrem Haushalt nicht mehr zurecht. "Was hilft es, wenn die Pflegekraft Tabletten verteilt, aber die Hygiene nicht mehr stimmt, weil die Wohnung versifft?", sagte sie. "Was hilft Essen auf Rädern, wenn Menschen mit Demenz die verschweißte Verpackung nicht aufbekommen, nichts zum Essen trinken und Vorräte im Kühlschrank vor sich hingammeln?" (epd)