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Experten diskutieren Zukunft der Hauswirtschaft
Hauswirtschaft ist eine weithin unterschätzte Querschnittsaufgabe im häuslichen und stationären Umfeld. Im Spannungsfeld von ehrenamtlicher Tätigkeit und professioneller Dienstleistung diskutierten Experten gemeinsam mit der niedersächsischen Ernährungsministerin Barbara Otte-Kinast über strategische Ziele zur Unterstützung bezahlter Haushaltsarbeit und deren Umsetzungsmöglichkeiten.

Vorrangiges Thema der Expertenrunde war, wie das Image der professionellen Hauswirtschaft in Niedersachsen verbessert werden kann. Foto: LAG HW Nds./privat
Auf Einladung der Landesarbeitsgemeinschaft Hauswirtschaft Niedersachsen (LAG HW Nds.) und in Kooperation mit dem niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, diskutierten Vertreter verschiedener Landesverbände gemeinsam mit der Ministerin, Barbara Otte Kinast, darüber, wie das Image der professionellen Hauswirtschaft in Niedersachsen verbessert werden kann. In ihrem Grußwort wies die Ministerin auf die Bedeutung der hauswirtschaftlichen Leistungen in unterschiedlichen Haushaltssituationen hin und machte deutlich, dass die Wissensvermittlung von hauswirtschaftlichen Kenntnissen immer weniger in privaten Haushalten erfolgen kann und dadurch auch eine gesunde Ernährung nicht mehr gewährleistet ist. Im ZEHN – dem Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen – sollen noch in diesem Jahr die unterschiedlichen Ideen und Projekte
für eine professionelle Hauswirtschaft zusammengefasst werden.
Der Einführungsvortrag von Martina Schäfer, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft, zeigte auf, dass ein Fachkräftemangel in der Hauswirtschaft genauso wie in der Pflege existiert, aber viel zu wenig öffentlich diskutiert wird. Hauswirtschaft als Beruf sei aktuell so uninteressant, weil Schülerinnen und Schüler im allgemeinbildenden Bereich Aufgaben einer professionellen Hauswirtschaft nicht kennenlernen können. Sie verwies darauf, dass Familien mit Kleinkindern genauso wie Seniorenhaushalte hauswirtschaftliche Unterstützung wünschen und/oder benötigen und vor allem eine ausgewogene, in Schulalltag und Unterricht verankerte, Schulverpflegung einen Beitrag zur Ernährungs- und Verbraucherbildung leisten kann. Gerade in Hinblick auf das aktuell laufende Neuordnungsverfahren des Berufs der Hauswirtschafterin/des Hauswirtschafters unter Leitung des Landes Niedersachsen ist es wichtig, konkrete Vorschläge zu erarbeiten und Schnittstellen in den Aufgaben beispielsweise zwischen Pflege und Hauswirtschaft in der Versorgung und Betreuung in stationären Einrichtungen zu verdeutlichen.
Die Teilnehmenden erarbeiteten Lösungsvorschläge zur Verbesserung der Situation der Hauswirtschaft in Niedersachsen, die mit Unterstützung der einschlägigen Verbände und der Schulen für Berufliche Bildung künftig auch im ZEHN bearbeitet werden sollen. Vorrangige Themen sind eine Verbesserung von Image und Bezahlung professioneller hauswirtschaftlicher Fachkräfte, um damit einen Anreiz zu schaffen, diesen Ausbildungs- oder Qualifizierungsweg anzustreben. (Prof. Dr. Elisabeth Leicht-Eckardt, Geschäftsstelle LAG HW Nds.)
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