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Essen, so wie ich es will

Senioren wünschen sich eine Ernährung nach eigenen Vorstellungen. So das Ergebnis der Studie "Ernährungsstile und Visionen selbstständig lebender älterer Menschen" des Instituts für Biomedizin des Alterns (IBA). Das Projekt an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) wurde von der Karl-Düsterberg-Stiftung gefördert.

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Möglichst lange nach ihrem Geschmack leben und essen - das möchten alle zu Hause lebenden Senioren im Alter von über 75 Jahren, so die Studie. Foto: Adobe Stock/Lightfield Studios

Sich so lange wie möglich selbst versorgen zu können, wünschen sich alle befragten 75- bis 85-Jährigen, so die Studie. Hinzu kommt der Wunsch, sich nach den eigenen Wert-, Geschmacks- und Qualitätsvorstellungen zu ernähren. Zwei andere wichtige Anliegen der Senioren sind es, über Ernährung gut informiert und sozial integriert zu sein. Sie wünschen sich Gesellschaft beim Einkaufen, beim Kochen und auch beim Essen. Nur etwa 28 Prozent der über 84-Jährigen essen regelmäßig gemeinsam mit Freunden oder Familie.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen:

  • Essen ist Kristallisationspunkt des Lebensstils – und Spiegel der gesamten Lebenssituation. Gefragt ist eine Vielfalt an unterschiedlichen Angeboten, die eine individuell angepasste Ernährungsversorgung ganz nach den eigenen Vorstellungen und Ressourcen sowie dem persönlichen Bedarf ermöglicht.
  • Selbstbestimmt essen ist der Schlüssel zur Zufriedenheit – und Türöffner für soziale Teilhabe. Auch wenn sich die Befragten tendenziell wenig mit der eigenen Situation einer zukünftigen Hilfsbedürftigkeit auseinandersetzen – klar ist: So lange wie möglich möchten hochbetagte Seniorinnen und Senioren ihre Ernährungsversorgung nach eigenen Wert-, Geschmacks- und Warenqualitätsvorstellungen gestalten.
  • Das Miteinander ist die wichtigste Zutat für jedes Rezept – und ein Garant für geteilten Genuss. Zukünftige Versorgungsmodelle haben hier anzuknüpfen. Im Alter in der Regel schwächer werdenden sozialen Netzwerken ist mit Angeboten entgegenzuwirken, die hochbetagte Seniorinnen und Senioren so weit wie möglich gezielt bei der Beschaffung und Zubereitung von Lebensmitteln integrieren.
  • Bedürfnis- und bedarfsgerechte Angebote sind die Lösung – und zu jedem Zeitpunkt essentiell. Ein Versorgungsmodell der Zukunft setzt hier an, indem es passgenaue und individuelle Angebote schafft, die der heterogenen Zielgruppe in jedem Alter und Gesundheitszustand gerecht werden. Gefragt ist ein Modell, das einen fließenden Übergang von Angebot zu Angebot für jeden Grad der Selbstständigkeit und jeden Gesundheitszustand ermöglicht – ohne Qualitäts- und Vielfaltsverluste bei der Ernährung.

Mehr Informationen über die Studie finden Sie hier.