News

Einsamkeit in der Pandemie: Verband startet Kampagne

Seit der Corona-Pandemie leiden die Menschen nach Einschätzung des Sozialverbands Deutschland zunehmend unter Einsamkeit. Darauf macht der Verband im Zuge seiner Kampagne „Gemeinsam gegen einsam“ aufmerksam und fordert die Politik auf, sich der Problematik stärker anzunehmen.

Seniorin im Rollstuhl schaut aus dem Fenster
Foto: dididesign Die Pandemie hat das Problem Einsamkeit deutlich verschärft, und betroffen seien nicht nur Ältere, Pflegebedürftige oder Menschen mit Behinderung, so der Sozialverband Deutschland.

Jeder zehnte Mensch in Deutschland fühle sich einsam, teilte der Verband in Hannover mit. Die Pandemie habe das Problem deutlich verschärft, und betroffen seien nicht nur Ältere, Pflegebedürftige oder Menschen mit Behinderung. Daher starte der Verband eine Kampagne „Gemeinsam gegen einsam“ – und sieht nach den Worten seines Landesvorsitzenden Bernhard Sackarendt die Politik „in der Pflicht, sich der Einsamkeits-Problematik stärker anzunehmen“.

„Für uns als größter Sozialverband in Niedersachsen sind allerdings eine solidarische Gemeinschaft und Solidarität der Kitt, der eine Gesellschaft zusammenhält“, betonte er. Der Sozialverband Deutschland mit seinen 280 000 Mitgliedern wisse genau, was Einsamkeit mit den Betroffenen mache und welche Folgen sie haben könne: „Wir sehen in unserer Beratung täglich Menschen, die sich im Kampf mit Behörden alleine gelassen fühlen.“

Auch die ehrenamtlichen Mitarbeiter, die sich um die Mitglieder kümmerten, erlebten, wie belastend Einsamkeit und soziale Isolation für Menschen sein könne: „Viele fühlen sich ausgeschlossen und nicht mehr dazugehörig“, berichtete Sackarendt. Ziel der Kampagne sei, den Fokus auf das Problem Einsamkeit zu richten – und den betroffenen Menschen Mut zu machen und ihnen zu helfen. Der Verband unterstütze etwa pflegende Angehörige, die sich erschöpft und allein gelassen fühlten, Alleinerziehende, Menschen mit einer chronischen Erkrankung, geflüchtete Menschen sowie Kinder und Jugendliche, die sich ausgeschlossen sähen.