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Ein Beruf mit Zukunft

Sie gelten oft als Koch- und Putzkraft, dabei können Hauswirtschafterinnen sehr viel mehr. Und der Bedarf an ihren Fähigkeiten steigt stetig, berichtet die Wormser Zeitung.

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"Nur 25 Prozent der hauswirtschaftlichen Tätigkeiten können von Maschinen übernommen werden", weiß Ursula Schukraft. Foto: Ina Füllkrug

Was verbinden Sie mit dem Begriff Hauswirtschaft?", wollte Ursula Schukraft, Referentin der Diakonie Baden-Württemberg und Projektleiterin der Oikos-Ausbildungsoffensive Hauswirtschaft, wissen, als sie kürzlich bei der Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Haushaltsführungskräfte (AEH) im Deutschen Evangelischen Frauenbund (DEF) in Herrnsheim zu Gast war. Nahezu jede der Anwesenden, ob Hauswirtschaftsmeisterin, Referentin, Politikerin, Haushaltsmanagerin oder Hausfrau, hatte ein anderes Stichwort parat: gute Planung und Organisation, nachhaltiges Wirtschaften, Kenntnisse über gesunde Ernährung und Hygiene, Freude an der Arbeit mit Menschen, Kreativität, Verantwortungsbereitschaft. Das zeigt: Die Hauswirtschaft reicht in alle Lebensbereiche hinein, wird gebraucht in Heimen, Schulen, Kindergärten, Kliniken und anderen Einrichtungen, aber auch in Familien und in Seniorenhaushalten.

"Oft wird gar nicht wahrgenommen, dass jetzt schon in der Hauswirtschaft mehr Menschen beschäftigt sind als in den Pflegeberufen", erläuterte die Referentin. Und der Bedarf werde künftig noch steigen, denn der Trend gehe von der Komplettversorgung zu kleinen Einheiten. Was den Beruf darüber hinaus zukunftssicher mache, sei, dass nur 25 Prozent der hauswirtschaftlichen Tätigkeiten von Maschinen übernommen werden können.

Trotz des hohen Bedarfs und der großen Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten fehlt es aber an ausgebildetem Nachwuchs. Die Diakonie Württemberg hat deshalb vor drei Jahren die Oikos-Offensive (Oikos bezeichnete im alten Griechenland die Haus- und Wirtschaftsgemeinschaft) auf den Weg gebracht mit dem Ziel, Anreize zu schaffen und die duale Ausbildung in Hauswirtschaft zu stärken. Unter anderem habe man Geflüchtete, darunter viele junge Männer, ausgebildet. "Die hatten oft Grundkenntnisse in relevanten Bereichen und waren interessiert und willig." Anfangs habe es in den Einrichtungen Vorurteile gegeben, heißt es auf www.wormser-zeitung.de. "Aber die haben sich ganz schnell gelegt. Wir haben 75 Leute nach der Ausbildung vermitteln können."