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Eigenanteile im Heim wachsen weiter an
Ein Platz im Pflegeheim kostet jedes Jahr mehr. Im
Bundesdurchschnitt müssen Pflegebedürftige inzwischen
1.800 Euro im Monat selbst bezahlen. Die Unterschiede
sind von Region zu Region aber erheblich. Das hat eine
Erhebung des Verbandes der Privaten Krankenversicherung
(PKV) ergeben.

Wer im Pflegeheim lebt, muss immer mehr aus der eigenen
Tasche bezahlen. In diesem Jahr sind es monatlich im
Schnitt 140 Euro mehr als im Vorjahr. Nach einer
Erhebung des Verbandes der Privaten
Krankenversicherungen (PKV), die am Freitag (27.7.) in
Berlin öffentlich wurde, lag der Eigenanteil für
pflegebedürftige Heimbewohner im Juni 2018 bei
bundesdurchschnittlich 1.831 Euro monatlich. Im Mai
2017 waren es noch 1.697 Euro. Die Diakonie Deutschland
und der Sozialverband VdK warnten, weite Teile der
Bevölkerung könnten das nicht mehr bezahlen.
Alle Angaben beruhen laut PKV auf Daten von rund 11.000
der etwa 13.000 Pflegeheime in Deutschland. Am tiefsten
in die eigene Tasche greifen müssen demnach die
Pflegebedürftigen in Nordrhein-Westfalen. Dort kostet
ein Heimplatz im Schnitt 2.326 Euro im Monat. Es folgen
das Saarland mit 2.247 Euro sowie Baden-Württemberg und
Berlin mit je 2.098 Euro. Im Mittelfeld liegen unter
anderem Bremen (1.805 Euro) und Hessen (1.896 Euro). Am
preiswertesten sind Heimplätze in Sachsen und
Sachsen-Anhalt, wo 1.201 beziehungsweise 1.205 Euro
fällig werden.
Diakonie-Vorstandsmitglied Maria Loheide forderte
angesichts der neuen Zahlen, die Pflegeversicherung
müsse weiterentwickelt werden, damit sie für die
Pflegebedürftigen und deren Angehörigen "nicht eine
Versicherung mit unkalkulierbaren Risiken" werde. Ein
Drittel der Pflegebedürftigen sei inzwischen auf
Sozialhilfe angewiesen. Loheide forderte mehr Geld aus
der Krankenkasse für die Pflege im Heim sowie
Steuerzuschüsse für die Pflegeversicherung.
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