Pflege und Politik

DPR kritisiert Aiwangers Vorschlag

Mit deutlicher Kritik hat Irene Maier, Vize-Präsidentin des Deutschen Pflegerats (DPR), auf den Vorschlag von Bayerns Vize-Ministerpräsidenten und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) reagiert, per Zwang Langzeitarbeitslose für die Pflege zu verpflichten.

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Foto: Gudrun Arndt Pflege ist eine professionelle Tätigkeit, für die man geeignet und entsprechend ausgebildet sein muss, sagte Irene Meier, Vize-Präsidentin des Deutschen Pflegerats (DPR),

„Solche abwegigen Vorschläge hatten wir schon häufiger. Waren es einst die „Schleckerfrauen“ oder auch Pflege im Rahmen von „Ableistung von Sozialstunden“, so zeigen sie doch alle ein völlig falsches Bild von den Berufen und der Situation in der Pflege“, äußerte sich Meier in einer Pressemitteilung des DPR. Sie zeigen jedoch deutlich die mangelnde Einstellung zur Pflege von den Politiker:innen, die diese Vorschläge machen.

„Pflege ist eine professionelle Tätigkeit, für die man geeignet und entsprechend ausgebildet sein muss. Anstatt eine Deprofessionalisierung des Berufes zu wollen und ein Lohndumping herbeizuführen, sollten gute Arbeitsbedingungen mit einer besseren Personalausstattung, einer guten Ausbildung und Bindung im Betrieb im Mittelpunkt jeder Diskussion um die Pflege stehen“, so Meier.

Benötigt werde laut DPR zudem eine wirksame, unabhängige Vertretung der Profession Pflege durch eine Pflegekammer. Die Vereinigung der Pflegenden in Bayern könne diesen Anspruch der Profession Pflege nicht erfüllen, da sie von Geldern der Regierung abhängig sei.