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Digitalisierungstrend: Technik unterstützt menschliches Fachwissen
Hervorragende hauswirtschaftliche Dienstleistungen sind in der Regel das Ergebnis von hervorragender Teamarbeit – und auch modernste Technik kann den Menschen mit seinem Fachwissen und seiner passgenauen Arbeit im Dienste des Kunden nicht vollständig ersetzen: Das ist ein Fazit des 2. Fachforums Hauswirtschaft der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, das am 11. Mai 2017 in Walsrode (Niedersachsen) stattfand.

Hermann Hermeling, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, begrüßte die 300 Teilnehmer des Fachforums Hauswirtschaft, das Beate Hoffmann, Bremer Medienbüro, moderierte.
Foto: Axel Blees
Zu den rund 300 Besucherinnen und Besuchern des Forums gehörten hauswirtschaftliche Fach- und Führungskräfte etwa aus Senioreneinrichtungen, Kliniken, landwirtschaftlichen Betrieben, Kantinen und Reinigungsfirmen sowie Auszubildende, Lehrkräfte und Verbandsvertreter. Für den Beruf Hauswirtschafter/in ist die Landwirtschaftskammer Niedersachsen die zuständige Stelle. Sie ist in der Ausbildungsberatung aktiv, überwacht die ordnungsgemäße Ausbildung, entwickelt in Zusammenarbeit mit anderen Bildungsträgern verschiedene Ausbildungslehrgänge, bietet Meisterkurse an und ist als Prüfungsorganisation tätig. Der Bedarf an Nachwuchs ist groß: "Im Harz, im Wendland, in Ostfriesland und in der Lüneburger Heide herrscht schon jetzt ein Mangel an hauswirtschaftlichen Fachkräften", berichtete Hermann Hermeling, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. "Für die Bevölkerung vor Ort bedeutet dies einen Engpass bei der Betreuung und Versorgung etwa von Senioren in Seniorenheimen und Kindern in Kindertagesstätten."
In Privathaushalten gebe es eine zunehmende Nachfrage nach hauswirtschaftlichen Dienstleistungen zur Entlastung der berufstätigen Haushaltsmitglieder. Und die wachsende Zahl von Seniorenhaushalten mit erhöhtem Versorgungs- und Betreuungsbedarf sowie immer mehr Außer-Haus-Verpflegungsangebote und Reinigungsdienstleistungen ließen die Bedeutung dieses Berufes wachsen, so Vizepräsident Hermeling weiter.
Auch in der Hauswirtschaft, deren Arbeitsplätze unter hohem Kosten- und Leistungsdruck stehen, spielt die Digitalisierung künftig eine stärkere Rolle. Sie gestattet eine zeitunabhängige Automatisierung von Arbeitsprozessen und erleichtert die gesetzlich geforderte Dokumentation. "Das Steuern von Kühlvitrinen und Kühlzellen von einem einzigen Terminal aus stellt hierbei noch die leichteste Übung der digitalen Welt dar", berichtete Thorsten Kretzschmar, als Großküchen-Fachplaner des Büros Hertwig + Kretzschmar AGK (Hannover) einer der Referenten des Forums Hauswirtschaft. Dennoch, so waren sich viele Besucher einig, ersetzt moderne Technik nicht das menschliche Fachwissen: Prozesse müssten nach wie vor entsprechend der Kundenwünsche geplant, organisiert, umgesetzt und gegebenenfalls optimiert werden.
Neben dem planvollen Einsatz von Betriebs- und Lebensmitteln – beides kann Kosten und Arbeitsaufwand mindern – war die Gesundheit der in der Hauswirtschaft Beschäftigen ein bestimmendes Thema des Fachforums. Die Leistungsfähigkeit einer Mitarbeiterin oder eines Mitarbeiters werde zum Thema, wenn es Ideen zu entwickeln gelte, wie Arbeit organisiert werden müsse, um alternde Mitarbeitende mit ihrer Erfahrung so lange wie möglich an das Unternehmen zu binden, sagte Gesundheitsmanagement-Expertin Dr. Ulrike Günther in ihrem Vortrag. Dies gelte insbesondere, "wenn der Nachwuchs schwerer zu finden ist".
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