Personal
Diakonie fordert Steuervergünstigung für Pflegende
In den nächsten Jahren werden Tausende Pflegekräfte in Bayern fehlen. Neben besseren Arbeitsbedingungen könnte auch eine finanzielle Anerkennung den Beruf attraktiver machen, meint die Diakonie.

Die Diakonie in Bayern spricht sich angesichts des Personalmangels für Steuervorteile für Pflegekräfte aus. Eine Möglichkeit wäre ein Steuerfreibetrag von 500 Euro monatlich, sagte Vorständin Sandra Schuhmann. “Dies wäre rasch umzusetzen und wäre im Geldbeutel sofort zu spüren.” Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hatte unter anderem steuerliche Vergünstigungen für das Pflegepersonal vorgeschlagen. Denkbar sei zum Beispiel, Zuschläge steuerfrei zu stellen, sagte er.
Diakonie-Präsident Michael Bammessel bedauerte, dass der geplante flächendeckende Tarifvertrag für die Altenpflege in Deutschland gescheitert ist. Die Caritas hatte diesen abgelehnt. Der Vertrag hätte die Gehälter für viele Mitarbeitende insbesondere bei den privaten Anbietern deutlich verbessert, sagte Bammessel. Die Diakonie zahle zwar in den allermeisten Fällen bereits mehr als in dem Tarifvertrag vorgesehen. “Aber selbst bei uns gibt es in den unteren Gehaltsgruppen, den Pflegehilfskräften, einen gewissen Nachholbedarf”, sagte Bammessel. Neben Lohnverbesserungen sei aber auch eine Reform der Pflegeversicherung nötig, betonte Bammessel. Wegen der gedeckelten Kassenleistungen gingen Lohnerhöhungen aktuell immer zu Lasten der Bewohnerinnen und Bewohner. Für viele Familien seien die Kosten eines Pflegeheimplatzes jedoch jetzt schon kaum mehr zu stemmen.
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