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Deutscher Verein verleiht Förderpreis
Im Rahmen seiner Mitgliederversammlung hat der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. zum siebten Mal seinen mit insgesamt 10.000 Euro dotierten „Cäcilia-Schwarz-Förderpreis für Innovation in der Altenhilfe“ vergeben.. Ausgezeichnet wurden zwei Nachwuchswissenschaftlerinnen für ihre Dissertationen zu den Themen „Assistiert Altern“ und „Was bindet Menschen mit Demenz am Leben“.

Dr. Cordula Endter, Psychologin und Kulturanthropologin aus Berlin erhielt den Preis für ihre Dissertation „Assistiert Altern. Die Entwicklung digitaler Technologien für und mit älteren Menschen“. Dr. Henrike Voß, Sport- und Bewegungsgerontologin aus Heidelberg, wurde für ihre Dissertation „Was bindet Menschen mit Demenz ans Leben? – Eine erweiterte Perspektive auf Advance Care Planning“ ausgzeichnet.
„Beide Preisträgerinnen haben in ihren ausgezeichneten Dissertationen in zwei relevanten Themenfeldern wichtige Erkenntnisse für die Alternspolitik und Fachpraxis der Altenhilfe vorgelegt, sagt Dr. Irme Stetter-Karp, Präsidentin des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge. Sie trügen aus unterschiedlichen Perspektiven dazu bei, dass älteren Menschen für möglichst lange Zeit ein hohes Maß an selbstständiger Lebensweise ermöglicht und so ihr Wohlergehen gefördert werde.
Zu den Arbeiten
Dr. Cordula Endter untersucht aus kulturanthropologischer Perspektive die Nutzung und Entwicklung technischer Assistenzsysteme für ältere Menschen. Ob digitale Produkte und Dienste die Selbstständigkeit im Alter unterstützen und nutzbringend eingesetzt werden können, hängt entscheidend davon ab, ob ältere Menschen diese kompetent nutzen können und ihnen Zugang zum Internet möglich ist, auch in besonderen Wohnformen. Auf der Basis einer mehrjährigen Feldforschung analysiert Endter, wie sich Altersbilder und Vorstellungen vom Alter der relevanten Akteure in der Förderpolitik, der Technikentwicklung und bei den älteren Nutzer:innen selbst, auf die Entwicklung und die Nutzung digitaler Techniken auswirken. Im Ergebnis gelingt es Endter aufzuzeigen, dass es neben Kompetenzerwerb auch der Beteiligung der älteren Menschen in der Technikentwicklung bedarf.
Dr. Henrike Voß widmet ihre Arbeit dem Advance Care Planning (ACP), das als gesundheitliche Versorgungsplanung für die letzte Lebensphase seit 2015 in Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen der Eingliederungshilfe angeboten werden kann. In diesem individuell zugeschnittenen Beratungsangebot sollen Wünsche, Werte und Motivlagen der Person gegenüber dem Leben und Sterben und lebensverlängernden Maßnahmen im Zentrum stehen.
Voß untersucht in ihrer Dissertation, wie das Konzept von ACP für Menschen mit Demenz in Pflegeeinrichtungen umgesetzt werden kann. Dabei nimmt sie eine ungewohnte Perspektive ein. Sie fragt: Was bindet Menschen mit Demenz an das Leben? Diese andere Perspektive wurde von der Jury besonders gewürdigt. Die wissenschaftliche Arbeit liefert für den praktischen Einsatz von Advance Care Planning in Pflegeeinrichtungen wertvolle Erkenntnisse und bietet eine Handreichung bezogen auf den spezifischen Versorgungsbedarf von Menschen mit Demenz. Schirmherrin des Förderpreises 2021 ist Christine Lambrecht, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
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