Corona

Corona-Pandemie mit Langzeitfolgen

7 946 Mitarbeitende, 357 Einrichtungen und Dienste in 116 Standortkommunen in sechs europäischen Ländern: Mit diesen Zahlen lässt sich das Leistungsspektrum der Stiftung Liebenau und der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist im Jahr 2019 umreißen. Beide Stiftungen haben jetzt ihren Jahresbericht 2019 vorgelegt.

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4.630 Menschen wurden im Jahr 2019 in den Häusern der Pflege der Stiftung Liebenau und ihrer verbundenen Unternehmen betreut. Foto: Stiftung Liebenau

Das Jahr 2019 mit seinen Aufgaben, Schwierigkeiten und Erfolgen ist weit in den Hintergrund gerückt angesichts der Herausforderungen, die die Corona-Pandemie jetzt an die Stiftung Liebenau gestellt hat. Die vergangenen Monate haben Verantwortliche und Mitarbeitende in der Stiftung Liebenau enorm gefordert. "Wir sind dankbar, dass überall in unseren Unternehmen, Einrichtungen und Diensten, Menschen in Verantwortung handeln, die einander vertrauen und sich gegenseitig unterstützen, beraten und ergänzen", sagt Prälat Michael H. F. Brock, Vorstand der Stiftung Liebenau.

Personalgewinnung steht im Fokus
Die Sorge um qualifizierte und motivierte Mitarbeiter ist eins der wichtigsten Themen für die Stiftung Liebenau. Zwar ist die Zahl der Mitarbeitenden im Jahr 2019 erneut gestiegen, von 7 719 auf 7 946 (bezogen auf alle Unternehmen im Verbund der Stiftung Liebenau gemäß der Beteiligungsquoten). Dennoch geraten die Teams durch zunehmende Personalknappheit unter Druck.

Wirtschaftlich wird es enger
Fachkräftemangel und hohe Sanierungskosten, aber auch die zunehmende Digitalisierung führten im Jahr 2019 zu deutlich erhöhten Ausgaben. "Obwohl die Nachfrage nach unseren sozialen Leistungen nach wie vor hoch ist, kann das Ergebnis nicht zufriedenstellen", bewertet Dr. Markus Nachbaur, Vorstand der Stiftung Liebenau, das wirtschaftliche Ergebnis. Die Erlössteigerung von 363,2 auf 394,7 Millionen Euro ist in erster Linie zurückzuführen auf die kontinuierliche Geschäftsausweitung, wie bereits in den Vorjahren, sowie auf die Zusammenführung der Stiftung Helios Leben im Alter mit der Liebenau Schweiz, als Tochtergesellschaft der Stiftung Liebenau. Der Fachkräftemangel verhinderte jedoch, dass im Jahr 2019 alle vorhandenen Plätze belegt werden konnten und führte zu höheren Ausgaben für Personalgewinnung, Personalmanagement und Leasing-Kräfte. 

Leistungen werden differenzierter
Mehr als 30 000 Menschen haben im vergangenen Jahr eine der vielfältigen sozialen Leistungen der Stiftung Liebenau in Anspruch genommen. In allen Aufgabenfeldern – von der Pflege über die Gesundheit und Bildung bis zur Teilhabe – wurden die fachlichen Angebote weiter dezentralisiert und differenziert. Im Jahr 2019 gab es im Verbund der Stiftung Liebenau und ihrer Schwesterstiftung Hospital zum Heiligen Geist 62 Häuser der Pflege, 60 Wohnhäuser für Menschen mit Unterstützungsbedarf, 18 Schulen und Außenklassen, ein Krankenhaus und zwei Tageskliniken. Allein 27 verschiedene Wohnformen richten sich an Menschen jeden Alters, von der ambulant betreuten Wohnung über die stationäre Jugendhilfe-Wohngruppe bis zur Schwerstpflege. Neu hinzugekommen sind Angebote des Service-Wohnens für ältere Menschen, deren Konzept erstmals explizit auch technische Hilfsmittel umfasst.

Corona-Pandemie wird lange nachwirken
2020 jährt sich das Bestehen der Stiftung Liebenau zum 150. Mal. Die ursprünglich geplanten Jubiläumsveranstaltungen und Feste wurden aufgrund der Corona-Pandemie größtenteils abgesagt. Das erste Halbjahr 2020 war geprägt von großer Sorge um die Menschen in der Stiftung Liebenau. Absehbar werden die Auswirkungen der Corona-Pandemie die Stiftung Liebenau noch längere Zeit beschäftigen, nicht zuletzt auf wirtschaftlicher Seite. Dennoch gehen die Stiftungsverantwortlichen mit Zuversicht ins kommende Jahr.