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Corona-Impfung: Die Luft wird dünn
Die Corona-Pandemie lässt uns nicht los. Spätestens ab dem 23. August soll in allen Bundesländern die 3G-Regel gelten. Für viele Aktivitäten müssen Test- oder Impfnachweise bzw. ein Attest über die Genesung vorgelegt werden. Darunter fallen Besuche in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, Feste, Kultur- und Sportveranstaltungen in Innenräumen sowie die Innengastronomie und Hotel-Betriebe, Fitnessstudios, Schwimm- und Sporthallen oder der Besuch beim Friseur oder im Kosmetikstudio.

Dies alles einerseits in der Hoffnung, so eine vierte Corona-Welle abfedern zu können und andererseits auch das alltägliche Leben wieder zu normalisieren.
Ab Mitte Oktober wird die Luft für Ungeimpfte dann aber dünn. Ab da müssen Tests, die ja quasi überall vorgelegt werden müssen, aus eigener Tasche bezahlt werden. Das kann ganz schön kostspielig werden. Ziel ist es, so viele Menschen wie möglich davon zu überzeugen, sich impfen zu lassen. In dem Artikel „Abschaffung der kostenlosen Corona-Tests spaltet das Land“ im Berliner Tagesspiegel geht das Robert-Koch-Institut davon aus, dass wir eine Impfquote von 85 Prozent brauchen, um eine Herdenimmunität zu erreichen. Laut Angaben des Gesundheitsministeriums liegen wir derzeit erst bei 55,6 Prozent der Gesamtbevölkerung. Da ist noch tüchtig Luft nach oben.
Sind die neuen Regelungen eine Impfpflicht durch die Hintertür? Ich finde das nicht, denn niemand wird gezwungen. Jedoch hat das eigene Handeln eben Folgen. Wenn – dann… Wenn ich geimpft bin, kann ich am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Wenn ich nicht geimpft bin, dann bezahle ich ab Oktober meine Tests selbst, und kann am gesellschaftlichen Leben teilhaben.
Ich selbst bin absolute Impfbefürworterin und zweimal mit Astrazeneca geimpft. Auch wenn ich bei jedem und jeder die Entscheidung gegen eine Impfung akzeptiere, fällt es mir dennoch schwer, die Gründe dafür nachzuvollziehen. Insbesondere in der Pflege. Die Menschen dort waren und sind so dicht an den Auswirkungen der Pandemie dran, dass ich eine Impfablehnung zwar auch hier akzeptiere aber eben einfach nicht verstehe. Dieser Tage habe ich mich mit dem Betreiber eines Fitnessstudios unterhalten. Er musste sein Studio mehr als ein halbes Jahr schließen. Ich war mir sicher, dass gerade er natürlich geimpft ist. Dem ist, für mich überraschend, aber nicht so. Er erklärte mir, dass er erst mal abwarten wolle, wie die Langzeit-Nebenwirkungen bei den Geimpften seien, bevor der sich selbst impfen lasse. Das ist eine satte Einstellung, habe ich mir da gedacht. Spannend ist, dass genau die Geimpften dem impfskeptischen Fitness-Studiobetreiber jetzt wohl seinen Lebensunterhalt sichern werden, denn die werden ja natürlich weiterhin zum Training kommen. Ob andere für den Besuch bei ihm extra einen Corona-Test zahlen werden, bleibt abzuwarten.
Persönlich hoffe ich, dass sich so viele Menschen wie irgend möglich für die Impfung entscheiden, damit unser aller Leben wieder in normale Bahnen zurückkommt. Und damit die Pflege und die ÄrztInnen diesen Versorgungs-Wahnsinn hinter sich lassen können.
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