Corona

Corona-Ausbrüche in Pflegeheimen aufarbeiten

Erfahrungen mit Corona-Ausbrüchen in Pflegeeinrichtungen müssen nach Ansicht des Diakonie-Präsidenten Ulrich Lilie systematischer ausgewertet werden.

-

"Wir brauchen verbindliche Vorgaben, dass die Freiheitsrechte der Bewohnerinnen und Bewohner, aber auch der notwendige Schutz vor dem Virus in angemessener Balance umgesetzt werden", sagt Diakonie-Präsident Ulrich Lilie.

Foto: Diakonie/ Thomas Meyer Medien

Es müsse alles getan werden, um den für Herbst und Winter bevorstehenden Herausforderungen gut gewappnet entgegentreten zu können, sagte Lilie am 7. August bei einem Besuch des Wolfsburger Hanns-Lilje-Heims.
Zugleich forderte er klarere Regeln zum Umgang mit Corona-Risiken in Pflegeeinrichtungen: "Wir brauchen verbindliche Vorgaben, dass die Freiheitsrechte der Bewohnerinnen und Bewohner, aber auch der notwendige Schutz vor dem Virus in angemessener Balance umgesetzt werden." Das von der Diakonie betriebene Hanns-Lilje-Heim war wegen eines massiven Corona-Ausbruchs und einer Vielzahl von Todesfällen in die Schlagzeilen geraten.
Es habe ihn sehr erschrocken, wie wenig die Erfahrungen bislang ausgewertet würden, sagte Lilie, der auf einer Sommerreise Pflegeeinrichtungen in ganz Deutschland besucht hatte, die in besonderem Maß von Covid-19 betroffen waren oder sind. Dafür brauche es einen Dialog mit den Behörden, mit den 400 Gesundheitsämtern, den politischen Institutionen und dem Robert Koch-Institut. Zu erleben sei derzeit eine "Kleinstaaterei", die dazu führe, dass Gesundheitsämter an unterschiedlichsten Stellen unterschiedlichste Anweisungen gäben.