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bpa plant in allen Bundesländern AVR bis Ende 2018

Wer jetzt private Geschäftsmodelle in der Pflege
grundsätzlich infrage stellt, verschärft die Probleme
der Pflege weiter. Das sagte Rainer Brüderle, Präsident
des bpa Arbeitgeberverbands. Der Verband will bis Ende
2018 in allen Bundesländern eine Entgelttatbelle zu den
Arbeitsvertragsrichtlinien eingeführt haben.

- Bpa- Arbeitsgeberpräsident Rainer Brüderle kritisiert die aktuelle Pflegepolitik. Foto: bpa

Brüderle kritisierte auf der Mitgliederversammlung
seines Verbandes die Verteufelung von Gewinnen in der
Pflege, die Begrenzung von und starre Lohnvorgaben für
alle Beschäftigte. Tatsächlich brauche die Branche mehr
und nicht weniger privates Kapital, das in die Pflege
fließt. Mehr als 100 Milliarden Euro würden bis 2030
benötigt, um "zum Beispiel marode Heime von
Wohlfahrtsträgern zu sanieren und damit den
Pflegebedürftigen ein würdiges Umfeld schaffen".

In seinem Vortrag "Die Pflegebranche im demographischen
Wandel – Drängende Antworten zwischen Regulierung und
Wettbewerb" machte der Direktor des Instituts der
Deutschen Wirtschaft, Professor Dr. Michael Hüther,
deutlich, dass nur ein Mix aus verschiedenen Maßnahmen
helfen könne, die anstehenden Probleme zu meistern. Ein
allgemeinverbindlicher oder bundeseinheitlicher
Tarifvertrag Pflege sei aufgrund der regionalen
Disparitäten nicht zielführend, so Hüther.

Es bleibt das Ziel des bpa Arbeitgeberverbands, dass
bis Ende des Jahres 2018 alle
Bundesländer eine Entgelttatbelle zu den
Arbeitsvertragsrichtlinien (AVR)
als
Mindestbedingungen eingeführt haben. Sie legen zum
Beispiel ein Einstiegsgehalt von 2.400 Euro für die
Pflegefachkraft in Sachsen-Anhalt oder von 2.950 Euro
in Baden-Württemberg zugrunde. Sie bilden laut bpa
Arbeitgeberverband damit unterschiedliche
Lebenshaltungskosten und regionale Besonderheiten bei
Pflegesätzen oder Regulierungen ab.