Corona

Bpa: Impfzentren öffnen zulasten der Heime

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) in Brandenburg wirft der Landesregierung vor, medienwirksam Impfzentren zu eröffnen, statt mit den Dosen Bewohnerinnen und Bewohner stationärer Pflegeeinrichtungen zu impfen.

Ellen Fährmann. Landesvorsitzende des bpa Brandenburg
Foto: bpa Die Bpa-Landesvorsitzende von Brandenburg, Ellen Fährmann, fordert die Landesregierung auf, Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen konsequent prioritär zu impfen.

“Mit zu wenig Impfstoff öffentlichkeitswirksam weitere Impfzentren eröffnen, während in Dutzenden Pflegeheimen die bereits zugesagten Impftermine verschoben werden”, lautet der Vorwurf des bpa. Brandenburgs Sozialministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) habe zwar gesagt, die Impfungen von Bewohnerinnen und Bewohnern in stationären Pflegeeinrichtungen haben in Brandenburg weiter die höchste Priorität, allerdings habe das Land nur einen Tag darauf Termine in Heimen abgesagt und angekündigt, die Mitarbeitenden sollten nicht mehr geimpft werden, so der bpa in einer Pressemitteilung.

Es dürfe kein Zweifel daran entstehen, dass Bewohnerinnen und Bewohner sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Heime vorrangig durch eine Impfung geschützt werden müssten, so die brandenburgische bpa-Landesvorsitzende Ellen Fährmann. “Wenn es einen Infektionsausbruch gibt, sind die Folgen in den Heimen ungleich gefährlicher als an jedem anderen Ort. Taktische Wortspiele helfen dann niemandem mehr. Frau Ministerin Nonnemacher sollte klar und deutlich bleiben. Jeder versteht, dass nur geimpft werden kann, wenn Impfstoff vorhanden ist. Rhetorische Nebelkerzen spielen aber mit der Angst der Menschen”, so Fährmann laut Pressemeldung weiter.

Kürzlich war bekanntgeworden, dass Bewohner von Pflegeheimen zunächst nicht vom Astrazeneca-Impfstoff profitieren werden können, da die Ständige Impfkommission beim Robert Koch-Institut empfiehlt, das Vakzin in Deutschland nur an 18- bis 64-Jährige zu verimpfen, weil für die Wirkung bei älteren Menschen noch nicht genügend Daten vorliegen.