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bpa fordert Einsatz der finanziellen Pandemiereserven für die Pflege

Das Land Baden-Württemberg hat verkündet, Milliarden aus den geplanten Coronahilfen übrig zu haben. Demnach hatte der Landtag  zwar Kreditermächtigungen in Höhe von 14,6 Milliarden Euro abgesegnet, um die Corona-Folgen abzufedern. Die Landesregierung hat aber 5,3 Milliarden Euro weniger Schulden gemacht als geplant. Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) fordert den Einsatz der noch vorhandenen Gelder für die Pflege.

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Foto: AdobeStock/Ermolaev_Alexandr In der Pflege sind die Pandemiefolgen noch deutlich zu spüren - vor allem auch finanziell.

“Wenn die Landesregierung jetzt verkündet, Milliarden aus den geplanten Coronahilfen übrig zu haben, dann belegt das eher, dass notwendige Unterstützungen nicht geflossen sind. Bis heute warten Tagespflegeeinrichtungen, die wegen der Pandemie einen massiven Rückgang bei den Kunden zu verzeichnen hatten, auf eine Erstattung der dadurch entgangenen Investitionskosten”, so Landesvorsitzender Rainer Wiesner.

Auch in der vollstationären Pflege hätten Lockdownphasen und pandemiebedingte Belegungsrückgänge zu Ausfällen bei den Investitionskosten gesorgt, die nicht kompensiert wurden, so der bpa in einer aktuellen Pressemitteilung. Einen entsprechenden Fonds hatten der bpa und die anderen Leistungserbringerverbände gefordert.

Auch die übrigen eingesparten Gelder sollten möglichst den systemrelevanten Branchen der Daseinsvorsorge zukommen, für die sie ursprünglich geplant waren, so der bpa-Landesvorsitzende. “Ambulante Pflegedienste in Baden-Württemberg warten dringend auf eine Entlastung bei den gestiegenen Energiekosten. Bayern hat inzwischen vorgemacht, wie das mit einem Landes-Hilfspaket gut und zielgerichtet gelingen kann”, so Wiesner. Er fordert eine ähnlich gestaltete Unterstützung auch in Baden-Württemberg.