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Berliner Pflegeheim mit festangestellter Medizinerin

Im Sanatorium West im Berliner Stadtteil Lankwitz
betreut ein festangestellter Heimarzt in Vollzeit seit
2013 die Pflegebedürftigen. Die Einrichtung ist auf die
Intensiv- und Schwerstpflege von Menschen jeden Alters
spezialisiert. Nun hat Dr. Frank Stein den Staffelstab
an seine Kollegin übergeben.

- Dr. Frank Stein mit seiner Nachfolgerin Dr. Alina Enache. Foto: Julia Frisch

Möglich wird dieses Modell durch den Paragraphen §119b
SGB V (Institutsermächtigung). Zunächst hatte Dr. Frank
Stein (68) nach seiner Pensionierung das Angebot
angenommen, seine aktive Zeit für drei Jahre als
Heimarzt im Sanatorium West zu verlängern. Mit Erfolg:
Laut Pressemitteilung konnten die
Krankenhauseinweisungen drastisch reduziert werden.
"Wir liegen gerade bei 1,5 Prozent Einweisungen bezogen
aufs Jahr. Gute Pflegeheime haben fünf, andere 13
Prozent", so die langjährige Leiterin des Sanatoriums
West, Carola Focke. Das medizinisch hohe Niveau
resultiere vor allem aus dem regelmäßigen Austausch mit
den pflegebedürftigen Bewohnern, Pflegekräften,
Therapeuten und natürlich den externen Fachärzten. "Der
eigene Heimarzt ist für unsere Bewohner das optimale
Modell, und es schärft auch unser pflegefachliches
Profil. Sogar die niedergelassenen Fachärzte aller
Disziplinen nutzen die Voruntersuchung und zweite
Fachmeinung des angestellten Arztes zur Verbesserung
ihrer Therapien", so Focke weiter. Zum 1. Januar 2018
hat Dr. Alina Enache die Hausarztstelle von Dr. Stein
und somit seine 180 Bewohnerinnen und Bewohner
übernommen. Die Fachärztin für Allgemeinmedizin hat
zehn Jahre als Militärärztin in Rumänien umfangreiche
geriatrische Erfahrungen sammeln können. Bevor sie ins
Sanatorium West des Betreibers Familie Franke
Seniorenresidenzen wechselte, war sie in einem Berliner
Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) angestellt.
Bereits seit September wurde die 40-Jährige von Dr.
Stein eingearbeitet. "Ich mag die Atmosphäre hier. Hier
kann ich ohne den Zeittakt einer Kassenpraxis arbeiten
und habe die Gelegenheit zur Anwendung von Fürsorge und
Geduld", erklärt die zweifache Mutter.